Donnerstag, 15. Februar 2024

Vorsicht Falle auf der MeBo: Weitere Opfer melden sich

Die Nachricht von den gefährlichen Betrugsversuchen auf der MeBo, von denen wir berichtet haben, hat auch ein Paar aus Düsseldorf erreicht, das berichtet: „Auch uns ist so etwas auf der Schnellstraße passiert, bei der Heimreise von unserem Urlaub in Vilpian im vergangenen Mai.“ Ein junges Paar in einem weißen BMW habe einen Auffahrunfall vorgetäuscht und sich auf diese Weise 200 Euro von den Urlaubern ergaunert.

Was den beiden Urlaubern aus Düsseldorf auf der MeBo bei Vilpian passiert ist, nennen Ermittler „Spiegeltrick“. - Foto: © Gemeinde Terlan

Von:
Katrin Niedermair
„Es war unser letzter Urlaubstag, der 31. Mai letzten Jahres“, sagt Maria W. (Name geändert). Die 69-Jährige und ihr 76-jähriger Ehemann waren mit ihrem schwarzen Golf gerade bei Vilpian auf die MeBo aufgefahren. „Es war vormittags, wohl kurz nach 10 Uhr“, erinnert sie sich. „Wir hatten in Vilpian noch eine Kleinigkeit eingekauft und wollten nach Hause, nach Düsseldorf.“

Sie seien 2 oder 3 Minuten gefahren – „ich fahre recht zügig“, berichtet Maria W. „Da war ein weißer BMW, der so etwas von langsam gefahren ist. Ich weiß noch, dass ich zu meinem Mann gesagt habe: ,Mein Gott, mit so einem flotten Auto fahren die so...‘ und habe ganz normal links überholt.“ Da sei der BMW von rechts bis auf wenige Zentimeter an ihr Auto herangefahren: „Dann gab es einen lauten Knall, von dem ich bis heute nicht weiß, woher er kam. Unser Auto war jedenfalls unbeschädigt.“

Seitenspiegel beschädigt? 200 Euro ergaunert

Der junge Mann am Steuer des BMW habe ihr durch die Scheibe bedeutet, rechts in einer Nothaltebucht stehen zu bleiben. „Ich bin hinter ihm in die Bucht gefahren. Er und seine Begleiterin sprachen nur Italienisch, wir nur Deutsch, sie konnten auch kein Englisch“, sagt W. „Er wollte uns klarmachen, wir hätten seinen Seitenspiegel abgefahren, der hing locker runter.“

Blitzschnell habe der Mann das Handy in der Hand gehabt: „Er zeigte uns ein Foto von einem neuen BMW-Autospiegel, da stand: 254 Euro. Ich wollte die Polizei rufen, der Mann sagte aber immer wieder ,Nix Police‘.“ Aus heutiger Sicht ärgere sie sich darüber, dass sie nicht trotzdem die Ordnungskräfte gerufen habe. „Ich habe noch versucht, jemanden anzuhalten, der vielleicht übersetzen könnte – vergeblich. In dem Moment denken Sie nicht weit genug“, sagt sie bedauernd.

So sei sie auf die Geldforderung der beiden eingegangen. „Mein Mann wollte nach Hause und sagte: ,Komm, weg hier, zahl.‘“ Also habe sie dem Paar im BMW die 200 Euro gegeben, die sie in der Geldtasche gehabt habe.

„Frau hat mich immer wieder zu umarmen versucht“

„Die Frau hat mehrmals versucht, mich von vorne zu umarmen. Ich habe sie von mir weggeschoben“, sagt Maria W. Warum die Frau ihr so nahe kam, dazu hat W. eine Theorie: „Sie muss versucht haben, hinter meinem Rücken mit einer schwarzen Schmiere einen falschen Kratzer an unser Auto zu zeichnen. Als wir zu Hause waren, haben wir einen solchen schwarzen Strich gesehen – 3 Zentimeter breit, über die gesamte Seite des Golf. Man konnte ihn ganz leicht mit einem Lappen wegwischen. Den muss sie gemacht haben.“

Von den beiden und ihrem weißen BMW hat Maria W. Fotos gemacht. Mit diesen ging sie zu Hause auf die örtliche Polizeiwache. „Da hat man mir gesagt: ,Liebe Frau, da sind Sie in eine Falle getappt.‘ Eine Anzeige würde nichts mehr bringen.“

Als sie dann in diesem Medium den Bericht von anderen Opfern der Masche gelesen habe, wollte sie auch ihre Geschichte teilen. „Ich hoffe, dass wir in diesem Jahr im Urlaub in Vilpian für diese Sachen besser gerüstet sind, und hoffe, dass anderen Autofahrern das nicht mehr passiert.“

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