Sie versuchen, den Tagesablauf von Carlo Trivini (65) am Samstag nachzuzeichnen, um zu klären, wie es zu dem mutmaßlichen Mordversuch an Michele Mercuri (52) kommen konnte. Dieser schwebt weiterhin in Lebensgefahr.Wie berichtet, hatte ein Beamter der Straßenpolizei, der in der Drususstraße wohnt, am Samstag gegen 23 Uhr Alarm geschlagen. Er hatte vor der Pizzeria „La Grolla“ einen heftigen Streit von zwei Männern beobachtet. Die Kollegen des Beamten waren sofort zur Stelle, doch einer der Kontrahenten – der aus Kalabrien gebürtige Bauarbeiter Michele Mercuri – lag da bereits blutüberströmt am Boden. Ihm waren mit einem langen Küchenmesser tiefe Wunden im Bauchbereich zugefügt worden.Mercuri wurde im Bozner Spital notoperiert und anschließend ins künstliche Koma versetzt. Trivini bereits einmal wegen Mordes verurteiltFür Carlo Trivini (65) klickten die Handschellen. Der Vorwurf gegen ihn lautet auf Mordversuch. Trivini ist für die Ermittler längst kein Unbekannter. Er soll 1972 im Nachtlokal „Joker“ in der Bozner Reschenstraße auf drei Männer geschossen haben – einen von ihnen erwischte es tödlich.Der damals 24 Jahre alte Trivini flüchtete, stellte sich kurz darauf aber selbst den Carabinieri.Er wurde unter dringendem Tatverdacht verhaftet und schließlich wegen Mordes, zweier Mordversuche und illegalen Waffenbesitzes zu 15 Jahren Haft verurteilt.Außerdem hatte sich Trivini 1992 eine Haftstrafe über 21 Jahre, die dann in der Berufung auf 17 Jahre gesenkt wurde, wegen Bandenbildung zwecks Drogenhandels eingehandelt. Auch wegen des berüchtigten MSI-Ausbildungslagers am Penser Joch im Jahr 1971 war er ins Visier der Fahnder geraten. Ermittlungen in Bozen laufenDie Ermittlungen in Bozen laufen indes auf Hochtouren: Am Sonntag und Montag wurden mehrere Bekannte und Verwandte der beiden Männer angehört. Dabei scheint sich inzwischen der Eifersuchtsverdacht erhärtet zu haben: Michele Mercuris Frau soll aus Arbeitsgründen mit Trivini zu tun haben. Schon seit rund einem Jahr soll sie sich laut Polizei von ihm bedrängt gefühlt und deshalb sogar eine Anzeige wegen Belästigung erwogen haben.rc/stol_________________________________________________________________________________________________________________________________Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Dienstagausgabe der Tageszeitung "Dolomiten".