In letzter Zeit würden sich immer wieder Verbraucher melden, die bemängelten, dass jeden Tag sehr viel Brot und Gemüse in den Mülltonnen lande, so die VZS. Diese Verhalten werde, angesichts der großen Zahl an Menschen weltweit, die hungerten und auch aufgrund der sinkenden Kaufkraft vieler als menschenverachtend empfunden.„Es ist klar, dass sich frische Brot- und Backwaren meist nur am Tag der Herstellung verkaufen lassen. Da Kunden auch noch kurz vor Ladenschluss eine Auswahl dieser kurzlebigen Produkte vorfinden möchten, müssen Reste bleiben“, so die Verbraucherzentrale. Diese würden „entsorgt“, neue Ware werde nachgeliefert. Zwischen Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum unterscheidenGesetzlich festgelegt ist, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum eines Lebensmittels das Datum ist, bis zu dem dieses Lebensmittel unter angemessenen Aufbewahrungsbedingungen seine spezifischen Eigenschaften behält. Wird dieses Datum überschritten, ist es nur noch bedingt verkäuflich.„Generell gilt: Wenn die Packung noch original verschlossen und das Mindesthaltbarkeitsdatum nur kurzfristig überschritten ist, kann man in der Regel davon ausgehen, dass das Produkt noch genießbar ist. Manchmal sind in den Regalen der Supermärkte solche Waren, die kurz vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen und deshalb günstiger angeboten werden“, erklären die Verbraucherschützer. Hier könne man durchaus Schnäppchen machen, vorausgesetzt, dass das Lebensmittel bald verzehrt werde.Neue Konzepte sind gefragtDie Verbraucherzentrale bemängelt, dass in Südtirols Supermärkten viel zu wenig Augenmerk auf dieses Thema gelegt werde, Lebensmittel könnten verstärkt und nicht nur als Alibi weitergegeben oder verwertet werden. „Auch ein Konzept wie die Öko-Bäckerein Hofpfisterei in München ist durchaus denkbar: Eine Stunde vor Ladenschluss werden die noch vorhandenen Produkte bereits reduziert, eine halbe Stunde vor Geschäftsende kriegt man noch mal einen Nachlass. Die noch übrig gebliebenen Brote - meist sind es nicht allzu viele - werden am nächsten Tag im Restebrotladen besonders günstig verkauft. Das Konzept geht auf: Kunden, die lange haltbares Brot preiswert kaufen und eine Bäckerei ohne ‚Reste‘.“"Auch die Verbraucher können einiges tun"Die Verschwendung setzte sich oft im privaten Haushalt fort, so die Verbraucherzentrale Südtirol. Laut Studien würden bis zu 20 Prozent der eingekauften Lebensmittel entsorgt. „Durch bessere Planung des Einkaufs und sachgerechtere Aufbewahrung könnten etwa 60 Prozent davon vermieden werden. Schätzungen zufolge werden weltweit in allen Phasen über die Hälfte der Lebensmittel weggeworfen“, betont die VZS.