Vom Hochmittelalter bis ins 18. Jahrhundert hinein wurde auf der Eisenstraße das im Bergwerk Fursil in Col/Colle S. Lucia gewonnene Erz zur Weiterverarbeitung zu den Öfen nahe Schloss Andraz und auch im Gadertal transportiert. Der umfassend restaurierte Weg soll jetzt touristisch genützt werden. <BR /><BR /><i>von Lorenzo Soratroi</i><BR /><BR /> Das Projekt zur Wiederbelebung der Eisenstraße wurde 2010 von den Gemeinden Fodom und Col vorgestellt und aus dem Fonds der Grenzgemeinden finanziert. Es war in 4 Lose aufgeteilt: Ein Los von 1,28 Millionen Euro hatte die Gestaltung der Strada de la Vëna auf dem Gebiet der Gemeinde Fodom zum Inhalt, 1,12 Millionen Euro flossen in den Abschnitt in Col, das dritte Los von 1,7 Millionen Euro war die Gestaltung der Malga Castello und das vierte Los (2,2 Millionen Euro) die Restaurierung der Mine Breda, die in faschistischer Zeit für einige Jahre in dem alten Bergwerk in Betrieb genommen worden war. <BR /><BR /><b>2 bis 2,5 Meter breiter Weg</b><BR /><BR />Der Auftrag für die Projektierung wurde 2014 an Architekt Agostino Hirschstein erteilt. Die Firma Lagorosso aus Ville d'Anaunia (Trentino) begann 2017 mit den Arbeiten; sie ist auf naturnahe Ingenieurarbeiten spezialisiert. <BR />Die Strada de la Vëna hat auf der gesamten Strecke eine Breite von 2 bis 2,5 Metern. Allein auf dem Gebiet der Gemeinde Fodom wurden 800 Meter Böschungen mit Holzkonstruktionen verstärkt und 6 Holzbrücken und über 400 Meter Entwässerungskanäle gebaut. In den letzten Monaten wurden Schilder, Bänke, Tische und Holzbrunnen aufgestellt, vor allem in der Nähe der aussichtsreichsten Punkte.<BR /><BR /><b>Ideal für Wanderer und Radfahrer</b><BR /><BR />Das Ergebnis ist eine spektakuläre Route, die sich in großer Höhe durch Tannen- und Lärchenwälder von seltener Schönheit und Charme schlängelt. Auch wenn es 3 bis 5 Stunden dauert, sie vollständig zu begehen, weist sie keine schwierigen Abschnitte auf. Die Strecke ist für jedermann geeignet und kann auch mit dem Mountainbike befahren werden. <BR /><BR />Im Herbst 2018 war der größte Teil der Restaurierung der kulturhistorisch bedeutsamen Eisenstraße praktisch fertiggestellt, als Sturm Vaia auch über Souramont hereinbrach. Erdrutsche und die Zusammenflüsse von Bächen und Flüssen sowie Zufahrtsstraßen mussten befestigt werden. Glücklicherweise war von den 7 Brücken zwischen der Burg und dem Ru de Pignacia nur eine ernsthaft beschädigt worden.<BR />Auch im November 2019 verschonten Schneefall und schlechtes Wetter die Strada de la Vëna nicht. Die Schäden waren aber nicht ganz so schwerwiegend. Auch im heurigen Sommer wurden noch Aufräumarbeiten durchgeführt. Die Aufräumarbeiten kosteten insgesamt 500.000 Euro.<BR /><BR />Die Renovierungsarbeiten auf der Malga Castello sollen im kommenden Sommer durchgeführt werden, die Eröffnung ist im Frühjahr 2022 geplant. Dann soll auch die Sanierung der Stollen im Bergwerk Fursil (in alter Zeit zu Deutsch Versail) abgeschlossen werden. <BR /><BR /><embed id="dtext86-47069688_listbox" /><BR /><BR /><embed id="dtext86-47069689_gallery" />