„Der Sommer darf nicht als Maßstab genommen werden, ich erwarte mir mehr vom Herbst“, sagt Generaldirektor Andreas Fabi.Im April stellte das Land den Ärzten die Rute ins Fenster: Entweder die Wartezeiten für nicht dringende Leistungen werden bis Jahresende auf maximal 60 Tage verkürzt oder die Möglichkeit für die Ärzte, auch freiberuflich tätig zu sein, werde gestrichen. Schon im April zeichnete sich ab, dass diese Vorgabe für einige Abteilungen eine Herausforderung wird. So hatte damals etwa das Krankenhaus in Bozen für eine dermatologische Visite 209 Tage Wartezeit zu Buche stehen.Die damaligen Schlusslichter schafften es allesamt auf zum Teil weit über 100 Tage.Die Spitzenreiter von damals konnten schon im April der Vorgabe beruhigt entgegen sehen: Maximal 26 Tage Wartezeit meldeten sie dem Sanitätsbetrieb, der die Wartezeiten im Internet veröffentlicht.Kaum ÄnderungenJetzt, gute vier Monate später – die aktuellen Daten des Sanitätsbetriebes wurden mit Stand 31. August erhoben – hat sich bei den Schlusslichtern kaum etwas getan: Teilweise sind die Wartezeiten nämlich noch länger geworden.So sind für eine Augenvisite im Krankenhaus in Bozen nun 156 Tage zu warten – im April 147 Tage. Am längsten warten heißt es derzeit für eine physiatrische Visite in Bozen: Die Rote Laterne hält das Krankenhaus Bozen mit sagenhaften 285 Tagen Wartezeit.„Dass sich über den Sommer nicht viel verbessert, war zu erwarten“, erklärt der Generaldirektor des Sanitätsbetriebes, Andreas Fabi. Schließlich seien viele Ärzte in Urlaub, auch die Sonderschichten zum Zusatzobulus waren deshalb kaum möglich.„Aber ich erwarte mir, dass schon die September-Daten eine Verbesserung bringen, und dann Oktober und November“, so Fabi. Er bekennt aber, dass es schwierig bleibe, die Vorgabe überall zu erfüllen.Dass dann der Freiberuf reglementiert wird, glaubt Fabi aber eher nicht. „Das wäre ein Schuss nach hinten. Dann reihen sich jene, die bisher bei der Visite in der Zeit für den Freiberuf waren, auch noch in die Wartelisten ein.“wib/D