Eine von 5 Mitarbeiterinnen fällt in den Altersheimen aus, ein Ende dieser prekären Situation ist nicht abzusehen. Im Gegenteil.<BR /><BR /><BR /><BR /><BR />Erst die Suspendierungen ungeimpfter Mitarbeiter, dann der Omikron-Tsunami und nun auch noch Abwerbungen: Bei den Altersheimen wird die Personaldecke immer dünner. „Derzeit fehlen uns mindestens 20 Prozent des ursprünglichen Personals“, weiß Martina Ladurner, Präsidentin des Verbandes der Seniorenheime. <BR /><BR />Nun werben auch noch Südtirols Krankenhäuser Krankenpflegekräfte ab. „Dort kann man Gehaltselemente ausbezahlen, die wir mit unseren Verträgen nicht zahlen dürfen. Das muss ein Ende haben, man muss uns dieselben Möglichkeiten schaffen“, ärgert sich Martina Ladurner.<BR /><BR />Eine von 5 Mitarbeiterinnen fällt derzeit also aus, ein Ende dieser prekären Situation ist nicht abzusehen. Im Gegenteil, mit den Abwerbungen verschärft sich die Lage – und das dauerhaft. Denn dieses Personal ist dauerhaft verloren. <BR /><BR /><embed id="dtext86-52475573_quote" /><BR /><BR />Lukrativer ist der Job im Krankenhaus vor allen Dingen aus finanzieller Sicht. Denn dort bieten die Arbeitsverträge die Möglichkeit zusätzlicher Gehaltselemente. „Dieses Mittel haben wir nicht zur Verfügung“, erklärt Ladurner. Der Unterschied kann im Monat mehrere hundert Euro ausmachen – ein gutes Argument für einen Wechsel. Und der ist derzeit nicht nur leicht möglich, weil sogenannte Mobilitätsausschreibungen offen sind, die den Wechsel von einem öffentlichen Arbeitgeber zu einem anderen erlauben. Er wird auch massiv gefördert, indem Krankenpflegekräfte (im Berufsalbum leicht zu finden) angerufen und abgeworben werden. <BR /><BR />Kurzsichtig findet das Martina Ladurner. „Wir fischen alle aus dem selben Personalteich. Und sollten uns dabei nicht gegenseitig die Fische wegnehmen“, ärgert sie sich. Denn nicht nur, dass derzeit an eine Neubelegung der 700 freien Betten in Südtirols Altersheimen gar nicht zu denken ist, auch Tages- und Kurzzeitpflegeplätze fallen schlichtweg weg, weil dafür kein Personal mehr zur Verfügung steht. <BR /><BR /><b>Druck auf Familien nimmt zu</b><BR /><BR />„Die Leidtragenden sind die Familien, die unter einem enormen Druck stehen, und die Pflegebedürftigen. Sie erhalten zu Hause auch nicht diese spezialisierte, fachmännische Betreuung wie in unseren Häusern. Es ist davon auszugehen, dass sich Gesundheitszustände verschlechtern, Personen schneller abbauen – und dann in den Krankenhäusern landen“, so Ladurner. Auch aus den Heimen müssten Bewohner bei Erkrankungen schneller ins Spital, „weil wir mit weniger Personal diese Zusatzaufgaben auch nicht mehr stemmen können“, mahnt sie. <BR /><BR />Und fordert daher unverzüglich eine Anpassung der Verträge für Krankenpflegekräfte in den Altersheimen an die Verträge der Krankenhäuser. „Mit der fixen Zusage, dass die finanziellen Zusatzzuwendungen rückwirkend ausbezahlt werden. Denn selbst wenn man die Angleichung jetzt angeht, vergehen noch Monate, bis die Verträge unterschrieben unter Dach und Fach sind. Ich muss den Mitarbeitern jetzt sagen können, dass sie das Geld auch rückwirkend bekommen. Sonst geht der Aderlass weiter“, so Ladurner.<BR /><BR />