Schon seit Jahrzehnten sollte die Aufschnaiter-Mittelschule in Bozen umfassend saniert sein. Sollte. Denn das Projekt wurde immer wieder verschoben und vertagt. Jetzt gibt es immerhin einen Lichtblick in der unendlichen Geschichte. <BR /><BR /><i><BR /><BR />von Karl Psenner</i><BR /><BR /><BR /> „Ich stehe zwar erst seit 13 Jahren dieser Schule vor, habe aber in Schulratsprotokollen anfangs der 80er Jahre lesen können, dass größere Investitionen derzeit nicht sinnvoll seien, da demnächst eine groß angelegte Sanierung der Schule geplant ist“, berichtet Direktorin Ingrid Pertoll Froner. Auf diese Sanierung wartet sie noch immer.<BR /><BR />In den vergangenen Jahren seien auch immer wieder Sicherheitsmängel im Schulgebäude aufgetreten, „einer der gravierendsten war der Fenstersturz in der Turnhalle vor ziemlich genau 10 Jahren, bei dem glücklicherweise keine Personen zu Schaden gekommen sind. Wir haben dann mehrere Aktionen gestartet – mit Helmen, Leintüchern und Unterschriften – und selbstverständlich auch die Dienststelle für den Arbeitsschutz eingeschaltet“, fährt Froner fort. Es sei auch einiges für Sicherheits- und Brandschutzmaßnahmen investiert worden, aber eine Generalsanierung blieb in weiter Ferne.<BR /><BR /><b>Der verschleppte Wettbewerb</b><BR /><BR />„Im Jahr 2017, gerade vor Sommerbeginn und Schulende, sollten wir dann im Handumdrehen ein didaktisch-pädagogisches Organisationsmodell auf die Beine stellen, das wir dank der guten Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Eltern und Schülern im Herbst mehr als zufriedenstellend abschließen konnten“, sagt Froner. Dieses Organisationsmodell diente als Grundlage für ein optimales Raumprogramm und gab Antwort auf die Frage, wie die Struktur einer Schule künftig auszusehen hätte: Fachräume anstelle der bisherigen Klassenräume sollten geschaffen werden.<BR /><BR /><embed id="dtext86-47018563_quote" /><BR /><BR /><BR />Was führte aber zu diesen Verzögerungen in der Umsetzung? „Das Raumprogramm musste im Bozner Gemeinderat beschlossen werden, bevor eine Wettbewerbs-Auslobung vorgenommen werden kann. Laut Planung sollte dies bereits im Sommer 2019 über die Bühne gehen, so dass im August 2020 das Siegerprojekt ausgewählt hätte werden können. Es hat sich dann im zuständigen Gemeindeamt verzögert, die Corona-Pandemie war sicher auch nicht förderlich für eine zügige Behandlung“, erklärt Froner. <BR /><BR /><b>2 Schuljahre lang ausgesiedelt</b><BR /><BR />Wie geht es nun weiter? Gerade am heutigen Montag, 14. Dezember, ist der Bozner Stadtrat am Zug, der über die EU-weite Architekten-Ausschreibung beschließen dürfte. Der weitere Fahrplan sieht dann innerhalb 2021 den Zuschlag an das Siegerprojekt vor, anschließend beginnen die Detailplanungen und wiederum die Ausschreibungen für die Baufirmen. <BR /><BR />Froner rechnet deshalb frühestens für 2024 mit einem tatsächlichen Baubeginn, wobei die Schülerinnen und Schüler 2 Schuljahre lang ausgesiedelt werden müssten, so dass „realistisch gesehen, wir wohl kaum vor 2027 das neue bzw. sanierte Schulhaus wieder beziehen können.“ <BR />