Wer hat noch nicht schon einmal davon geträumt, im Orient Express zu reisen und Nostalgie, Glanz und Glamour zu erleben. Dafür braucht es kein Ticket! Denn Elfriede und Roland Volgger in Freienfeld haben den Traum vom eigenen Orient Express verwirklicht. <BR /><BR /><i><BR />von Alexandra Geyr</i><BR /><BR /><b>Haben Sie einen besonderen Bezug zu Zügen?</b><BR />Roland Volgger: Eigentlich hatten wir einen sehr negativen Bezug zur Eisenbahn, da sie unweit vom Hotel vorbeifährt und wir und unsere Gäste massiv vom Eisenbahnlärm belastet waren. Vor 2 Jahren wurde die Strecke mit einer Einhausung übertunnelt, und somit hören wir nun nichts mehr. <BR /><BR /><b>Wie sind Sie auf die Idee gekommen, einen Zugwaggon in den Hotelgarten zu stellen?</b><BR />Volgger: Ursprünglich sollte der Waggon direkt an unser Hotel angebaut werden und ein Restaurant werden – dies wurde aber vom Denkmalamt abgelehnt. Also haben wir kurzerhand ein Pub für unsere Hotelgäste und Einheimische daraus gemacht. Damals hatten wir viele Skigruppen zu Gast, und das Pub wurde sehr gut angenommen. Teilweise haben über 100 Gäste darin gefeiert. <BR /><BR /><b>Wie sind Sie zu dem Waggon gekommen?</b><BR />Volgger: Wir hatten bereits 1999 einen alten Eisenbahnwaggon von der ÖBB gekauft. Ich war nicht in der Lage, von der italienischen Eisenbahngesellschaft einen Waggon zu bekommen, obwohl ich es über ein halbes Jahr versucht hatte. In Österreich war das relativ einfach: Ich bin einfach nach Wien gefahren und habe mir einen ausrangierten Waggon ausgesucht, der für unsere Zwecke geeignet war. <BR /><BR /><b>Wie ist der Waggon nach Freienfeld gelangt?</b><BR />Volgger: Der Waggon kam mit der Eisenbahn aus Wien. Im Hotelgarten wurden originale Gleise verlegt und der Zug mit einem Kran direkt von den Schienen auf unsere Gleise gehievt. So ein Waggon wiegt übrigens 33 Tonnen.<BR /><BR /><b>Wann und warum wurde der Waggon dann zum „Orient Express“ umgebaut?</b><BR />Elfriede Volgger: Vor 4 Jahren haben wir das Pub nicht mehr eröffnet, da wir uns auf ein ruhigeres Hotelpublikum, also hauptsächlich Familien mit Kindern, spezialisieren wollten. Der Waggon stand dann 2 Jahre still und wir überlegten, was wir damit machen könnten. Zuerst wollten wir dort ein besonderes Spieleparadies für Kinder einrichten, doch dann entschieden wir uns, Zimmer in den Waggon zu bauen. Und da diese etwas Besonderes sein sollten, haben wir uns vom Orient Express inspirieren lassen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="600230_image" /></div> <BR /><b>Wie nahe sind Sie an das Original herangekommen?</b><BR />Roland Volgger: Den Orient Express haben wir zusammen mit unseren Handwerkern geplant, was nicht nur optisch, sondern auch technisch eine große Herausforderung war. Es brauchte neue Fenster und Türen, der Waggon musste top isoliert sein, Heizung und Klimaanlage – um nur einiges zu nennen – mussten installiert werden. Ich hatte sehr viel im Internet recherchiert und anhand von Fotos, die ich am Bahnhof Brenner vom Orient Express gemacht hatte, wurde das Vorhaben dann zusammen mit den Handwerkern umgesetzt. Von außen wurde der Orient Express originalgetreu nachgebildet und innen wurden dieselben Materialien wie im Original verwendet – allerdings sind die Suiten großzügiger gestaltet. <BR /><BR /><b>Wie luxuriös sind die Waggons im Inneren?</b><BR />Volgger: Jede unserer 2 Suiten ist ca. 35 Quadratmeter groß, verfügt über eine eigene Schlafkoje für Kinder und die luxuriösen Bäder sind mit goldenen Armaturen und Fliesen von Versace versehen. Jedes Abteil hat eine eigene Terrasse und Liegewiese und die Gäste können natürlich alle Einrichtungen unseres Hotels nutzen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="600233_image" /></div> <BR /><BR /><b>Wie wird das Angebot von den Gästen angenommen?</b><BR />Elfriede Volgger: Zu unserer großen Freude wird das Angebot, einmal im Orient Express zu nächtigen, sehr gut von Gästen angenommen. Auch bei den Südtiroler Gästen ist er sehr beliebt, und wir fühlen uns in unserer Arbeit bestätigt. <BR /><BR /><BR />