„Die Kinder vermissen nicht mal ihr Spielzeug“, sagt Direktorin Sudabeh Kalantari Lun. <BR /><BR />Brettspiele, Spielzeugautos, Legobausteine, Puppen und viele weitere Spielsachen gehören normalerweise zum Standard-Repertoire jedes Kindergartens. Auch in St. Leonhard war das nicht anders – bis jetzt. Anfang Mai startete man in Absprache mit Kindern, Eltern und Betreuern ein gewagtes „Experiment“, bei welchem die Kinder bis zu den Sommerferien ohne kommerzielles Spielzeug auskommen sollen.<BR /><BR />Stück für Stück wurden sie Sachen von den Kindern selbst sozusagen „in die Ferien geschickt“ und lagern in der Zwischenzeit im Keller. „Statt den üblichen Spielsachen bleiben ihnen nur Karton, Seile, Farben und Bastelwerkzeug“, sagt Kindergarten-Direktorin Sudabeh Kalantari Lun. <BR /><BR />Auf die Idee gebracht hat sie ein Projekt zum Thema Suchtprävention in der Schweiz. „Das Ziel ist es, durch den bewussten Verzicht auf Spielzeug auch im späterem Alter resilienter gegenüber Sucht zu sein“, sagt Kalantari. Gleichzeitig soll aber auch die Kreativität und die Kommunikation und Kooperation unter den Kindern gefördert werden. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="904511_image" /></div> <BR />„Bereits nach den ersten Tagen hat man eine Veränderung bei den Kindern gespürt“, sagt Kalantari. Sie seien nicht nur mehr im Freien, sie reden auch viel mehr miteinander. „Es ist erstaunlich zu sehen, wie kreativ die Kinder sind und was für tolle Rollenspiele sei sich zusammen ausdenken“, weiß die Direktorin. Gebastelt werden Burgen aus Kartons und Decken oder gar eigene Schuhe und Sandalen. <BR /><BR />Auch die anfängliche Skepsis bei manchen Eltern sei mittlerweile verflogen, weiß Kalantari. „Mich erreichen durchwegs positive Rückmeldungen“, sagt sie. <BR /><BR />Ob das Projekt auch im nächsten Schuljahr fortgesetzt wird, soll zusammen mit den Kindern entschieden werden.<BR />