Mehrere Prominente unterstützen das Anliegen der gebürtigen Kurtatscherin, die als junges Mädchen unter Lebensgefahr in der Katakombenschule unterrichtete. <BR /><BR /><BR /><BR />Sie liest jeden Tag die „Dolomiten“ und ist somit eine der ältesten und treuesten Leserinnen des Tagblatts der Südtiroler, und sie füllt trotz ihrer sage und schreibe 102 Jahren noch Kreuzworträtsel aus: Die Rede ist von Schennas ältester Bürgerin Hermine Mayr Orian.<BR /><BR />Die gebürtige Kurtatscherin, die seit 1948 in Schenna lebt und am 23. April 1919 als österreichische Staatsbürgerin zur Welt gekommen ist, hat einen großen Wunsch: „Ich hätte eine Freude, wenn ich den österreichischen Pass zurückbekommen würde“, betont Hermine Mayr Orion.<BR /><BR />„Ich fühle mich als Südtirolerin, als Österreicherin“, betont sie. „Südtirol und Österreich gehören auch zusammen.“ Und Hermine Mayr Orian ergänzt, dass Süd-, Nord-, Ost- und Welschtirol als Teil Österreichs eins sein sollten. „Mit meinen 102 Jahren lebe ich ja nur mehr von heute auf morgen“, sagt Schennas älteste Bürgerin. „Vielleicht erlebe ich es aber noch, dass ich den österreichischen Pass wiederbekomme. Schön wäre es natürlich schon.“<BR /><BR /><b>Schon das zweite Gesuch</b><BR /><BR />Ein entsprechendes Gesuch hat die waschechte Unterlandlerin bereits vor einigen Jahren an die Republik Österreich gestellt, passiert ist damals aber nichts. Nun hat sie es kürzlich erneut mit einem Gesuch versucht; eine Rückmeldung dazu gibt es aber noch nicht. Aber die Hoffnung stirbt auch in diesem Fall zuletzt. <BR /><BR />Nun liegt es an Bundespräsident Alexander Van der Bellen und am neuen ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer, den Wunsch der rüstigen Seniorin aus Schenna zu erfüllen, die Katakombenlehrerin war und so Kinder in deutscher Sprache unterrichtet hat. <BR /><BR /><b>Lehrerin in der Katakombenschule</b><BR /><BR />Mit 13 Jahren, unter ständiger Lebensgefahr, begann Hermine Mayr Orian die Kinder ihres Dorfes Kurtatsch, trotz der Verbote und der damit verbundenen Konsequenzen bei deren Missachtung, im Geheimen in ihrer Muttersprache zu unterrichten. Der 102-Jährigen und vielen anderen mutigen Frauen und Männer verdankt Südtirol den Erhalt der Identität, Sprache und Kultur.<BR /><BR />Hermine Mayr Orian erinnert sich noch gut an die Zeit der Katakombenschule während des Faschismus in Kurtatsch zurück: Denn sie war nicht „nur“ Katakombenlehrerin, sondern davor auch Katakombenschülerin. „Ich habe leicht gelernt, weshalb ich gefragt wurde, ob ich die deutsche Sprache unterrichten könnte“, sagt die 102-Jährige. Nach der Zeit der Katakombenschulen hat Mayr Orian dann als Volksschullehrerin gearbeitet.<BR /><BR /><b>Prominente Unterstützung</b><BR /><BR />Bei Hermine Mayr Orian liegen wohl berechtigte Gründe für die rasche und unbürokratische Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft vor. Sie wünscht sich vor ihrem Tode nichts sehnlicher, als die österreichische Staatsbürgerschaft wiederzuerlangen. Es gibt auch keine schweren Straftaten bzw. Finanzverbrechen, terroristische Aktivitäten oder Versuche, die Demokratie von Österreich zu schädigen, die mit einer Verleihung nicht vereinbar wären. <BR /><BR />Auch Alois Wechselberger, der Obmann des Andreas-Hofer-Bundes Tirol, macht sich für die Bitte von Hermine Mayr Orian stark: In einem Schreiben an Van der Bellen, Nehammer und Landeshauptmann Günther Platter (Bundesland Tirol) schreibt er, „dass es ein großartiges menschliches Zeichen der Republik an Orian wäre, ihr noch zu Lebzeiten den rot-weiß-roten Pass zurückzugeben“. <BR /><BR />