Zuerst die schlechte Nachricht: Es ist im Jahr 2026 erst einmal nichts mit dem zusätzlichen Feiertag! Denn der 4. Oktober ist ein Sonntag. Arbeitsfrei fällt also flach. <BR /><BR />Aber der Feiertag des hl. Franziskus ist dann voraussichtlich im italienischen Kalender eingetragen und wird in den kommenden Jahren vielen Freude bereiten. Nicht gerade wegen der Gelegenheit zu Gebet und Kirchgang, da brauchen wir uns nichts vormachen. Wird halt ein zusätzlicher freier Tag, und wenn er goldrichtig in die Arbeitswoche hineingeparkt ist, lässt er sich sogar als Brückentag nützen. <BR /><BR />Dass übrigens der Franziskus-Tag so fast vom Himmel fällt, das ist bitter für all jene, die seit Jahrzehnten mit dem Klingelbeutel in der Halle der Politik herumgehen und Stimmen sammeln für die Wiedereinführung von Josefi und der traditionsreichen Feste wie Fronleichnam und Christi Himmelfahrt – aber bisher nur Versprechen im Korb haben. <h3> Wie das Amen im Gebet</h3>Aber zurück zum Franziskustag! Wie das Amen im Gebet wird gleich wieder durchgerechnet: Was kostet uns der Feiertag? Mit der bekannten Litanei vom Chor der Zahlengläubigen: Herr verschone uns! Verschone uns vor weniger Wirtschaftsleistung, verschone vor dieser Bremse beim wirtschaftlichen Wachstum, verschone uns vor Gefahr für Arbeitsplätze und Wohlstand.<BR /><BR />Klar, Geld lässt sich zählen. Aber zählt daher nur das Geld? Schaffen nicht andere Dinge – ein Feiertag – womöglich auch Wohlstand? Etwa durch Erholung und Gemeinschaft. <BR /><BR />Eben dieser Franz von Assisi könnte Jahr für Jahr daran erinnern, was echter Wohlstand ist. Ein Blick auf sein Leben genügt! Er ist zum Beispiel in die Geschichte eingegangen als Friedensstifter. Frieden ist die Basis für Wohlstand. Tun wir tatsächlich genug für diesen grundlegenden Boden?<h3> Er besingt Sonne, Mond und Wind</h3>Dann steht der Mann aus Assisi für tiefe Verbundenheit und guten Umgang mit der Natur. Er besingt Sonne, Mond und Wind, er schließt mit dem Wolf einen Deal, der dem Räuber Fressen und den den Leuten im Dorf Sicherheit bringt – wie aktuell ist das denn! <BR /><BR />Dann ist Franziskus der Apostel der Beschränkung auf das Wesentliche. Er selbst wählt die radikale Armut. Muss niemand. Aber die Botschaft ist klar: Nicht das Mehr schafft ab einem gewissen Punkt Wohlstand, sondern die Beschränkung auf das Genug: Wie viel brauche ich, um genug zu haben? Das ist übrigens echt wenig! Womöglich würde Franziskus heute ganz aktuell zu uns sagen: Reich macht euch nicht die Bank – sondern der Dank. Für das, was ihr habt. <BR /><BR /> <a href="mailto:martin.lercher@athesia.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">martin.lercher@athesia.it</a>