Benno Neumair gibt an, dass er seine Eltern mit einem Kletterseil getötet habe. Dieses Tatwerkzeug wurde aber nie gefunden. Trotzdem können die Ermittler einiges darüber sagen. <BR /><BR />Benno Neumair hat bekanntlich gestanden, am 4. Jänner 2021 seinen Vater Peter Neumair (63) nach einer Auseinandersetzung getötet zu haben, in der Folge dann seine Mutter Laura Perselli (68), unmittelbar nachdem sie nach Hause gekommen war. Er vermeine sich zu erinnern, dass er sie nicht einmal begrüßt habe, soll Benno gegenüber den Ermittlern erklärt haben. <BR /><BR />Das Kletterseil, mit dem beiden Taten verübt wurden, konnte nie gefunden werden. Benno Neumair hatte ausgesagt, dass er es auf einem Spaziergang in eine Mülltonne geworfen hatte. Doch anhand eines Wundmals, das das Seil hinterlassen hat, konnten sich die Fahnder trotzdem ein ungefähres Bild von dem Seil machen. Bei der Autopsie wurde am Hals von Laura Perselli eine Schnittverletzung festgestellt, die durch das Zuziehen des Seiles entstanden war. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="829598_image" /></div> <BR /><BR />Die Wunde deutet auf ein Seil mit einem relativ kleinen Durchmesser oder auf ein abgeflachtes Seil hin. Somit könnte es sich um ein flaches Sicherheitsseil oder aber um eine Reepschnur gehandelt haben. Je dünner bzw. flacher das Seil ist, desto geringer ist die Chance für das Opfer, einen oder mehrere Finger zwischen Seil und Haut zu schieben, um Luft zu holen und sich zu befreien. Somit hatte Laura Perselli kaum eine Möglichkeit, Gegenwehr zu leisten, als ihr Sohn ihr das Seil um den Hals legte und fest zuzog. <BR /><BR />Die Schnittwunde am Leichnam von Laura Perselli, der am 6. Februar bei Neumarkt aus der Etsch geborgen wurde, war noch klar erkennbar. Bei Peter Neumair, dessen Körper erst knapp 4 Monate nach seinem Verschwinden am Südrand von Trient in der Etsch gefunden wurde, war nichts mehr zu sehen. Da es sich um dasselbe Seil handelte, dürfte auch Peter Neumair nicht die geringste Chance gehabt haben, den Angriff seines Sohnes abzuwehren. <h3> Nach 15 bis 20 Sekunden bewusstlos</h3>Wie Rechtsmediziner Dario Raniero vor dem Bozner Schwurgericht ausgesagt hatte, könne das Opfer einer Strangulation schon nach 15 bis 30 Sekunden das Bewusstsein verlieren, bis der Tod eintritt, brauche es aber eine Einwirkung von 4 bis 5 Minuten. <BR /><BR />In diesen Tagen bereiten sich Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Nebenkläger auf die Plädoyers in dem Schwurgerichtsprozess vor, die am 17. November beginnen. Mit dem Urteil wird am 19. November gerechnet. An diesen 3 Tagen ist wieder ein großer Medienandrang zu erwarten. Der anfängliche Vermisstenfall, der sich dann als Elternmord entpuppen sollte, hatte italienweit monatelang für Aufsehen gesorgt.<BR />