Am 9. März war eine hochrangige Delegation des Stiftes Heiligenkreuz mit Abt Maximilian Heim an der Spitze auf Säben, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Wurden dabei auch erste Pläne vorgelegt? Wir haben bei Franz Kripp nachgefragt, der als Verwalter des Klosters zusammen mit Bischof Muser die Verhandlungen über die Zukunft von Säben führt. <BR /><BR /><b>Hat die Vertretung von Stift Heiligenkreuz beim Treffen am 9. März bereits ihre Pläne für die Zukunft von Säben vorgelegt?</b><BR />Franz Kripp: Nein, es geht derzeit in erster Linie darum, ob Stift Heiligenkreuz Ja oder Nein sagt zu einer Neubesiedelung von Kloster Säben. Es gibt also noch keine konkreten Vorschläge. Die Anfrage ging ja von Bischof Ivo Muser an den Orden aus, die Gemeinschaft von Heiligenkreuz kann zu- oder eben auch absagen. Die Besichtigung in der vergangenen Woche war eine weitere Etappe bei den Gesprächen, um dem Orden die Möglichkeit zu bieten, für sich eine Entscheidungsgrundlage zu bilden. Es ist vereinbart, dass Heiligenkreuz innerhalb Juni die Antwort gibt. Darüber wird das Kapitel der Ordensgemeinschaft entscheiden. <BR /><BR /><b>Es ist aber keineswegs ausgemacht, dass die Antwort Ja lautet.</b><BR />Kripp: Nein, noch ist alles offen. Wenn Heiligenkreuz eine neue Niederlassung auf Säben gründet, ist das ja nicht eine Entscheidung für einige Jahre, sondern wohl für die nächste und übernächste Generation. So etwas muss schon gründlich überlegt sein. Nicht zuletzt auch deshalb, weil dieses Stift zwar viel Nachwuchs hat, aber zuletzt zwei Klöster neu begründet hat, und zwar 1988 Stiepel in Bochum und 2018 Neuzelle in Brandenburg. Das fällt bei der Entscheidung für Säben sicher auch ins Gewicht. Wenn dort eine neue Klostergemeinschaft entstehen soll, muss es ja eine lebensfähige Gemeinschaft sein mit einer bestimmten Anzahl von Brüdern. <BR /><BR /><embed id="dtext86-58691818_quote" /><BR /><BR /><b>Müsste für diesen Fall auf Säben auch einiges umgebaut werden?</b><BR />Kripp: Insgesamt ist die Anlage – wie man so sagt – gut in Schuss. Die Benediktinerinnen haben sehr gut darauf geschaut. Sie haben allerdings auch äußerst bescheiden und anspruchslos gelebt. Hier müsste es wohl einige kleinere Zugeständnisse an den heutigen Standard geben. Zum Beispiel bei den Sanitäranlagen, die nur stockweise vorhanden sind. Zimmer mit Nasszellen zu versehen, dürfte aber kein großer baulicher Eingriff sein. <BR /><BR /><b>Wie steht es mit der Erreichbarkeit von Säben. Es wird ja auch über eine Seilbahn oder einen Aufzug diskutiert.</b><BR />Kripp: Für diese Frage ist die Stadtgemeinde Klausen zuständig, mit der wir selbstverständlich in Kontakt stehen. Für das Kloster hat diese Erreichbarkeit einen erwünschten Nebeneffekt. Grundsätzlich soll die Anlage nur bis zur Liebfrauenkirche gehen und diese Ebene besser erreichbar sein, aber nicht der Kernbereich von Säben. Beim Kloster auf der Spitze des Berges bleibt es so wie es ist. Es gibt die Idee, beim Parkplatz in Klausen einen Stollen in den Berg zu treiben und von dort einen Aufzug bis auf die Höhe der Liebfrauenkirche zu führen. Aber das ist – wie gesagt – die Entscheidung der Gemeinde und es braucht wohl noch viele Gespräche.<BR /><BR /><b>Wie sehen Sie die Chancen, dass die Zisterzienser ein neues Kapitel in der jahrhundertelangen Geschichte von Säben aufschlagen?</b><BR />Kripp: Die Stimmung bei den bisherigen Gesprächen ist sehr positiv, alle sind sehr zuversichtlich. Aber die letzte Entscheidung wird – wie gesagt – der Konvent treffen. <BR /><BR /><BR /><BR />