Unglaublich, aber wahr: Sogar das Herz kann man in einem ganz besonderen Fall spenden. Hier erfahren Sie außerdem, wo die einzelnen Verfahren bzw. Spenden in Südtirol möglich sind und alle relevanten Adressen.<BR /><BR /><BR /><b>Eizellen und Samenzellen</b><BR /><BR />Eizellen, Samenzellen und Embryonen können durch moderne Methoden tiefgefroren und zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgetaut werden. Dies ermöglicht, zum Beispiel vor einer Chemotherapie, Eizellen und Samenzellen einzufrieren um nach der Genesung den eigenen Kinderwunsch zu erfüllen. <BR /><BR />Bei der Kryokonservierung werden die Zellen bzw. Embryonen bei -196C° in flüssigem Stickstoff eingefroren. Diese niedrige Temperatur ermöglicht den Stillstand aller wichtigen biologischen Funktionen der so eingefrorenen Zellen und ermöglicht somit eine lange Lagerung der Zellen oder Gewebe ohne Schädigung des eingefrorenen Materials.<BR /><BR />Das Vitrifikationsverfahren (Verglasung) gilt heute als bevorzugte Methode. Das ultraschnelle Kühlen (Flash Freezing) ermöglicht Überlebensraten beim Auftauen von 90 bis 95 Prozent. Die Eizellen verfügen dadurch über eine hohe Befruchtungsfähigkeit, wie nicht eingefrorene Eizellen. Dasselbe gilt auch für Embryonen.<BR /><BR /><BR />Auch beim Mann gibt es Gründe Samenzellen einzufrieren.<BR />Die Kryokonservierung der Samenzellen kann über viele Jahre erfolgen und zum passenden Zeitpunkt für eine künstliche Befruchtung aufgetaut werden. Eine weitere Option ist die Kryokonservierung von Hodengewebe. Das Gewebe wird unter Narkose entnommen - direkt auf Spermien untersucht und danach eingefroren.<BR /><BR />In Südtirol wird die Kryokonservierung von Samenzellen, Eizellen und Embryonen (laut Gesetz 40/2004 und Decisione della Corte Costituzionale 152/2009) angeboten. <BR /><BR />Samen und Eizellenspende an Dritte bzw. von Dritten<BR /><BR />Ein Staatsgesetz aus dem Jahr 2004 hatte die so genannte heterologe Befruchtung, das heißt eine Befruchtung mit der Samen- oder Eizellenspende von Dritten verboten. Erst im Jahr 2014 Jahr erklärte das italienische Verfassungsgericht diesen Gesetzespassus in bestimmten Fällen für verfassungswidrig, und zwar – wie uns Anwältin Dr. Christine Mayr bestätigt – in jenen Fällen, wo Sterilität und/oder Unfruchtbarkeit diagnostiziert wurde und in den Fällen, wo fruchtbare Paare genetisch schwere übertragbare Krankheiten haben. <BR /><BR /><BR />Die Südtiroler Landesregierung gab am 6. Dezember 2016 grünes Licht für die Zusammenarbeit mit einem privaten, akkreditiertem Zentrum (Spenderbank) für die Bereitstellung von Ei- und Samenzellen zur heterologen Befruchtung.<BR /><BR /> <a href="https://www.sabes.it/de/krankenhaeuser/bruneck/sterilitaetszentrum-br.asp" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Fortführende Informationen gibt es hier.</a><BR /><BR /><BR /><b>Lebendorganspende</b><BR /><BR /><BR />Ein Akt der Liebe: Bei einer Lebendorganspende stellen Spenderinnen oder Spender die eigenen Organe für eine Übertragung (Transplantation) zur Verfügung. <BR /><BR />Die Lebendorganspende stellt eine besondere Herausforderung dar: An einem gesunden Menschen - der Spenderin oder dem Spender - wird ein operativer Eingriff ohne medizinische Notwendigkeit für diese Person vorgenommen. Deshalb hat bei der Lebendorganspende der Schutz der Gesundheit der Spenderin oder des Spenders einen besonders hohen Stellenwert. In Italien kommen nur die Niere, ein Teil der Leber sowie einige Gewebe (dazu mehr weiter unten) als Lebendspenden in Frage. <BR /><BR />Medizinisch möglich ist auch die Übertragung eines Teils der Lunge, des Dünndarms und der Bauchspeicheldrüse. Die Lebendorganspende dieser Organe wird jedoch hier kaum durchgeführt.<BR /><BR />Eine ganz besondere Spende: Bekommt ein Patient ein Spenderherz transplantiert, kann das erkrankte Herz gespendet werden. Trotz der schweren Herzerkrankung sind Aorten- oder Pulmonalklappe häufig noch intakt und können anderen Patienten helfen.<BR /><BR /> <a href="https://www.sabes.it/de/krankenhaeuser/bozen/landeszentrum-transplantation-bz.asp" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Weitere Infos zum Thema Organspende erhalten Sie hier.</a><BR /><BR /><b>Gewebespende</b><BR /><BR />In wenigen Fällen ist eine Lebend-Spende auch von Gewebe möglich: <BR /><BR /><b>Plazentaspende:</b> Mütter können sich im Rahmen von geplanten Kaiserschnitten für eine Plazentaspende (Amnionmembran) entscheiden. Die Amnionmembran ist die dünne, innere Eihaut der mütterlichen Fruchtblase, die den Embryo umhüllt. Voraussetzung für die Spende ist eine Kaiserschnittgeburt und die Einwilligung der Mutter nach einer umfangreichen Aufklärung.<BR /><BR />Die Amnionmembran zeichnet sich durch ihre besonderen wundheilungsfördernden und schmerzreduzierenden Eigenschaften aus. Amniontransplantate werden vorwiegend zur Behandlung von oberflächlichen Verletzungen der Bindehaut und der Hornhaut des Auges eingesetzt, aber auch zur Behandlung von Verbrennungen der Haut oder bei der Versorgung chronischer Wunden, wie dem diabetischen Fuß.<BR /><BR />Patienten die ein künstliches Hüftgelenk erhalten, können die entnommenen Hüftköpfe spenden. <BR /><BR /> <a href="https://www.aido.bz.it/de/aido-it-vereinigung-fuer-die-freiwillige-organ-gewebe-und-zellenspende" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Weitere Infos zum Thema Organ- und Gewebespende erhalten Sie hier.</a><BR /><BR /><b>Blutspende</b><BR /><BR />Blut zu spenden ist notwendig, weil Blut lebenswichtig ist. Ohne Blut kann es keine Erste Hilfe, keine Chirurgie, keine Behandlung von Krankheiten (zum Beispiel Krebs) und keine Transplantationen geben. Ohne Blut gibt es kein Leben. Blut zu spenden ist auch deshalb notwendig, weil man es nicht künstlich im Labor nachbilden kann und immer eine hohe Nachfrage danach besteht. Die Verfügbarkeit von Blut dient dem Allgemeinwohl und basiert auf der Solidarität aller Mitglieder der Gesellschaft.<BR /><BR />In Italien muss man heutzutage Blut und Derivate aus anderen Ländern importieren. Mit den Blutspenden der freiwilligen, anonymen Stammblutspender, die unentgeltlich ihr Blut zur Verfügung stellen, in dem Wissen, dass sie zur Verfügbarkeit von Blut und zur Sicherheit von Empfängern und Spendern beitragen, können wir die Selbstversorgungsfähigkeit erreichen.<b><BR /><BR />Verschiedene Arten von Blutspende<BR /><BR /></b>Die <b>Vollblutspende</b> ist die klassische Blutspende. Hier werden dem Spender oder der Spenderin ca. 450 Milliliter Blut entnommen. Sie ist die am häufigsten benötigte Spende. Aus der Vollblutspende werden verschiedene Präparate hergestellt, die je nach Krankheitsbild benötigt werden. Allein im Krankenhaus Bozen werden jährlich rund 10.000 Blutspenden durchgeführt, Männer werden durchschnittlich viermal im Jahr „zur Ader gelassen“, Frauen rund zweimal<b><b></b></b>.<BR /><BR />Bei der <b>Thrombozytenspende</b> (Plättchenspende) werden dem Spender, der Spenderin gezielt mit einem Zellseparator Thrombozyten (Blutplättchen) entnommen. Diese werden aus dem Blut separiert, während die anderen Bestandteile dem Körper wieder zugeführt werden.<BR /><BR /><b>Plasmaspende</b>: Ähnlich wie bei der Thrombozytenspende wird das Blut über ein Apheresegerät durch Zentrifugation in Blutplasma und die weiteren Bestandteile aufgetrennt. Die Blutzellen werden dem Körper im Anschluss wieder zugeführt. Bei einer Plasmaspende werden je nach Körpergewicht bis 650 Milliliter Plasma entnommen.<BR /><BR /><b>Eigenblutspende:</b> Bei längerfristig geplanten Operationen gibt es die Möglichkeit, für sich selber Blut zu spenden. Der behandelnde Arzt bzw. die Ärztin entscheidet mit dem Patienten, ob dieses Vorgehen sinnvoll ist. Da die Sicherheit der Blutprodukte durch die modernen Tests heute sehr hoch ist, kommt es nur noch in seltenen Fällen zur Eigenblutspende. <BR /><BR /> <a href="https://www.avis-altoadige.it/de/die-blutspende/blutspender-bei-avis-werden" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Wenn Sie Blutspender werden wollen, hier alle Infos.</a><BR /><BR /><BR /><b>Blutstammzellen und Knochenmarkspende</b><BR /><BR />Die Blutstammzellen befinden sich im Knochenmark und bilden dort die Blutzellen, das heisst rote und weisse Blutkörperchen sowie Blutplättchen.<BR /><BR />Blutstammzellen sind für die Bildung der Blutzellen zuständig, befinden sich aber nur in geringem Ausmass im Blut selbst. Hauptsächlich sind die Blutstammzellen im Knochenmark von Rippen, Brustbein und Beckenknochen. Wenn durch Krankheiten dieses blutbildende System im Knochenmark ausfällt oder krankhafte Zellen gebildet werden, kann es zu lebensgefährlichen Situationen kommen.<BR /><BR />In diesen Fällen braucht es oft die gesunden Blutstammzellen eines Spenders. Durch die fremden Blutstammzellen kann das Knochenmark seine Funktion zurückgewinnen und wieder neue Blutzellen produzieren. Bereits seit Jahrzehnten werden Blut-Stammzellen transplantiert, um schwere Krankheiten des Blutes und des Immunsystems zu behandeln, beispielsweise die Leukämie. <BR /><BR />Für eine Spende werden Blut-Stammzellen heute meist direkt aus dem Blutkreislauf der Spenderin oder des Spenders entnommen. Vor der eigentlichen Entnahme der Blut-Stammzellen wird diese Person während einiger Tage mit Wachstumsfaktoren behandelt. Diese Medikamente bewirken, dass sich die Blut-Stammzellen vermehren und aus dem Knochenmark ins Blut wandern. Am Tag der Entnahme wird die Spenderin oder der Spender während drei bis sechs Stunden an ein Gerät angeschlossen, das die Blut-Stammzellen vom Blut trennt (Apherese). Das Blut gelangt danach wieder in den Körper zurück. Die spendende Person kann noch am selben Tag wieder nach Hause gehen.<BR /><BR />Sehr viel seltener durchgeführt wird die <a href="https://www.admobz.it/" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Knochenmarkspende</a>. Dabei werden Blut-Stammzellen unter Narkose aus dem Knochenmark des Beckenknochens entnommen. Bei dieser Spende bleibt man einige Tage im Spital. Nur einer auf 100.000 kommt für eine lebensrettende Knochenmarkspende in Frage. Deshalb zählt jeder Spender. <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/knochenmarkspender-schenken-leben-imprescia-erklaert-wie" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Die Präsidentin des Vereins für Knochenmarkspender in Südtirol, Emanuela Imprescia, erklärt wer sich für eine Spende eignet, wie man sich registrieren lassen kann, wie eine Spende im Fall der Fälle abläuft und wieso Südtirol stolz auf seine Spender sein kann.</a><BR /><BR /><b>Blut-Stammzellen aus Nabelschnurblut</b><BR /><BR />Auch können Blut-Stammzellen nach der Geburt ohne Risiko für Mutter und Kind aus der <b>Nabelschnur</b> gewonnen und für die spätere Verwendung eingelagert werden. <BR /><BR />Warum Nabelschnur-Blut spenden? Das Überleben vieler Patienten, die an Leukämie oder anderen Bluterkrankungen leiden, hängt von der Möglichkeit einer Knochenmarktransplantation oder vom<BR />Wiederaufbau des von der Krankheit beschädigten Knochenmarks ab. Dieser erfolgt mittels Verabreichung von sogenannten Stammzellen, die in der Lage sind, sich in jeweils rote und weiße Blutkörperchen, sowie in Blutplättchen, zu differenzieren. Zwei Drittel der Patienten, die durch eine Knochenmarktransplantation geheilt werden können, verfügen aber nicht über einen geeigneten verwandten Spender weshalb ihre einzige Heilungschance darin besteht, Knochenmark von freiwilligen kompatiblen Spendern zu erhalten.<BR /><BR />Im Nabelschnurblut der Neugeborenen befindet sich eine große Anzahl von jenen Stammzellen, die auch im Knochenmark vorhanden sind, und somit als Alternative für eine Transplantation geeignet sind. <BR /><BR /> Damit können etwa 80 Arten von Krankheiten geheilt werden, die zur Gruppe der Leukämieerkrankungen gehören, zu jener der Lymphome, der Tularämien, der Immunsystem-Defizite und der Stoffwechselstörungen. <BR /><BR />Die Liste dieser Krankheiten wird durch die <a href="https://www.gitmo.it/" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">GITMO</a> (italienische Gruppe für Knochenmarktransplantation, hämatopoetische Stammzellen und Zelltherapie) in regelmäßigen Abständen aktualisiert, um die Patientengemeinschaft auf dem aktuellen Stand zu halten.<BR />Wenn man die Zustimmung zur Spende von kryokonserviertem Nabelschnurblut bei einer öffentlichen Blutbank gibt, ermöglicht man jedem, der sich einer Transplantation unterziehen muss, Einheiten mit einem ausgezeichneten Niveau an Kompatibilität und mit einer geeigneten Zelldosis zu finden.<BR /><BR />Verfahren: Unmittelbar nach der spontanen Geburt oder einem Kaiserschnitt, wenn die Nabelschnur in einer Zeit abgeklemmt wurde, innerhalb der es zu keinerlei Risiken für das Neugeborene kommt, entnimmt das dafür ausgebildete Personal das darin enthaltene Blut. Dieses Verfahren ist harmlos und schmerzlos sowohl für die Mutter als auch für das Neugeborene. Der sterile Blutbeutel wird zur zuständigen Blutbank (im Falle der Provinz Bozen jener in Padua) geschickt, wo er den notwendigen Tests unterzogen und innerhalb von 48 Stunden nach Entnahme eingefroren wird. Die Spende ist freiwillig und kostenlos.<BR /><BR />Alle Frauen, die an einer Nabelschnurblutspende interessiert sind, können sich an die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe des ausgewählten Krankenhauses wenden und vor Ort die eigene Absicht zur Spende bekunden. Das spezialisierte Personal, das heißt die Hebammen und die Ärzte sind dafür zuständig, alle notwendigen Informationen hierfür zu liefern und die Eignung des Elternpaares durch ein Gespräch festzustellen. Die Spende ist in den Krankenhäusern von Bozen, Meran, Bruneck und Brixen möglich.<BR /><BR />Auf der <a href="https://dze-csv.it/adisco-suedtirol-eo/" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Homepage von ADISCO Südtirol</a> erhalten Sie weitere wichtige Informationen zur Nabelschnur-Stammzellen-Spende. <BR /><BR /><b>Muttermilch spenden</b><BR /><BR />Nicht immer hat die eigene Mutter nach der Geburt gleich genügend Milch. Wenn Mütter beispielsweise selbst bestimmte Medikamente einnehmen müssen oder mit einer Chemotherapie behandelt werden, können sie ihre Kinder nicht stillen. <BR /><BR />Grundsätzlich kommen für die Milchspende alle gesunden Mütter in Frage, die einen deutlichen Milchüberschuss haben.<BR /><BR /><b>Haare spenden</b><BR /><BR />Warum Haare spenden? Krebserkrankungen und deren Therapien bringen große psychische und körperliche Veränderungen mit sich, die sich auf die Betroffenen belastend auswirken. So führt beispielsweise eine Chemotherapie zum Haarausfall: Eine für alle sichtbare Folgeerscheinung der Erkrankung, die häufig als stigmatisierend empfunden wird und das Selbstwertgefühl beeinträchtigen kann. Viele Betroffene behelfen sich mit einer Perücke, die ihnen Sicherheit verleiht und die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben erleichtert. Die Anschaffung einer hochwertigen Echthaarperücke ist jedoch mit höheren Kosten verbunden. Das Projekt „Rapunzel“ von Evi Weger in Kooperation mit der Südtiroler Krebshilfe und Projektpartnern unterstützt Betroffene beim Ankauf von Perücken und dient gleichzeitig dazu, für das Thema zu sensibilisieren. <BR /><BR />Wenn Sie helfen möchten, spenden Sie doch Ihre Haare und unterstützen damit an Krebs erkrankte Menschen in Südtirol. Die Haarspenden sollen dafür in den mitwirkenden Haarsalons abgegeben oder dorthin versendet werden. Selbstverständlich kann man sich dort auch die Haare direkt abschneiden lassen. <BR /><BR />Auf der <a href="https://projekt-rapunzel.com/" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Homepage des Projektes Rapunzel</a> bekommen Sie weitere wichtigen Informationen. <BR /><BR /><b>Zähne konservieren</b><BR /><BR />Inzwischen lassen sich auch gezogene Zähne recyclen und bei anderen Behandlungen wiederverwerten. Wenn man diese Zähne zu einem Granulat verarbeitet, kann man damit beispielsweise durch das Ziehen eines Zahnes entstandene Löcher im Kiefer füllen und so den Kieferknochen stabilisieren. Weitere Informationen dazu erhalten Sie bei dem Zahnarzt Ihres Vertrauens.