Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer erklärt, warum es eigentlich schon 2015 einen Antrag auf Denkmalschutz für den Grieser Stadel gab, welche Ausgleichszahlungen zu erwarten sind und was nun mit dem geschützten Gebäude passiert. <BR /><BR /><b> Frau Landesrätin, die Behandlung des Antrags auf Denkmalschutz wurde mehrmals vertagt. Gestern hat sich die Landesregierung nun dafür ausgesprochen. Wie wird die Entscheidung begründet?</b><BR />Maria Hochgruber Kuenzer: Ja, die Landesregierung hat sich für den Denkmalschutz ausgesprochen und damit für den Antrag, den Landeskonservatorin Karin Dalla Torre eingebracht hat. Es gibt mehrere Argumente dafür. Zum einen gibt es bereits einen protokollierten Antrag der damaligen Direktorin des Amtes für Bau- und Kunstdenkmäler, Waltraud Kofler Engl, mit dem 2015 der Schutz des Stadel vorbereitet wurde. Allerdings wurde dieser dann nicht zur politischen Bewertung weitergeleitet. <BR /><BR /><b>Wie kann das passieren?</b><BR />Hochgruber Kuenzer: Das kann ich Ihnen nicht erklären. Ich kann dazu nur sagen, dass es das entsprechende Protokoll gibt und dass es Teil des Beschlusses ist, der heute genehmigt wurde.<BR /><BR /><b>Es gibt noch weitere Argumente für die Schutzbindung...</b><BR />Hochgruber Kuenzer: Ja, nämlich das Gutachten des Denkmalamtes zum Wiedergewinnungsplan, den die Gemeinde Bozen genehmigt hat. Bereits hier wird darauf hingewiesen, dass es in dieser Zone nichts erhaltenswertes gibt, außer das historische Wirtschaftsgebäude, das zwar nicht unter Denkmalschutz steht, im Gesamtensemble aber erhaltenswert ist. Und letztendlich gab es dann ja die Entscheidung der heutigen Landeskonservatorin Dalla Torre, den Stadel zu schützen, bis endgültig dokumentiert ist, ob er erhaltenswert ist. Diese Dokumentation liegt jetzt vor.<BR /><BR /><b>Und damit ist klar, dass das Gebäude schutzwürdig ist. Gilt der Beschluss der Landesregierung sofort?</b><BR />Hochgruber Kuenzer: Ja, der Stadel steht ab sofort unter Denkmalschutz.<BR /><BR /><b>Wird das Gespräch mit den Bauwerbern, nämlich der Immobilia GmbH, die auf dem Gelände mehrere Wohnbauten errichten wollte, weiter gesucht?</b><BR />Hochgruber Kuenzer: Es bleibt weiterhin das Ziel, eine einvernehmliche Lösung mit dem Diuk zu finden und es wird weitere Gespräche geben. <BR /><BR /><b>Muss der Bauwerber in diesem Fall finanziell entschädigt werden?</b><BR />Hochgruber Kuenzer: Ich gehe davon aus, dass eine Entschädigung anfällt. Die Frage ist, wie hoch diese ausfällt. Dass es der Marktwert ist, ist für mich nicht vorstellbar.<BR /><BR /><b>Es gibt aber eine Nutzung, die für Sie vorstellbar ist, richtig?</b><BR />Hochgruber Kuenzer: Es gibt die Idee, den Stadel in den neuen Sitz für das Landesarchiv zu verwandeln. Allerdings kann das Land ein Gebäude nicht einfach kaufen. Es muss eine Marktanalyse erfolgen und ein Prozedere eingehalten werden. Sicher wären der Stadel und sein Umfeld jedoch ein würdiger Platz für das Landesarchiv.