Dass der CAI Padua als Hüttenbesitzer die Pacht nun nach Auronzo ausgegeben hat, stößt manchem im Land sauer auf. Und Sven Knoll von der Süd-Tiroler Freiheit hat auch schon Schuldige ausgemacht: Die Landesregierung habe sich viel zu wenig für einen Pächter aus Südtirol stark gemacht.<BR /><BR />Landeshauptmann Arno Kompatscher kann Knolls Kritik nicht verstehen. „Wir sind nicht Eigentümer der Hütte. Das ist der CAI Padua“, erklärt er. Und deshalb könne man natürlich auch nicht die Neuvergabe des Pachtvertrages beeinflussen. Allerdings habe man letzthin in Gesprächen mit dem CAI, dem italienischen Alpenverein, das grundsätzliche Interesse des Landes bekundet, die Drei-Zinnen-Hütte zu erwerben. Eine Entscheidung diesbezüglich sie aber natürlich Sache der derzeitigen Eigentümer.<h3> „Der Erwerb müsste das Ziel sein“</h3>„Der Erwerb der Hütte müsste das Ziel des Landes sein“, erklärt indes der Sextner Bürgermeister Thomas Summerer. Schließlich handle es sich um eine höchst prestigeträchtige Struktur mit einem Prachtblick auf die weltbekannten Drei Zinnen. Nicht weniger wichtig sei es, endlich notwendige Arbeiten an der Hütte durchzuführen, sagt Summerer. „Die Hütte muss an die Kanalisierung angeschlossen werden.“ Die derzeitige Anlage funktioniere nicht. Neben dem Abwasserkanal durch das Altensteiner Tal zur Talschlusshütte im Fischleintal brauche die Hütte auch eine fixe Stromversorgung und einen Glasfaseranschluss. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="944179_image" /></div> <BR />„Die Struktur ist angesichts des Besucherandrangs nicht mehr zeitgemäß“, sagt Summerer. Deshalb bemühe man sich als Gemeinden Sexten und Toblach (die Hütte steht genau auf der Gemeindegrenze) schon seit Jahren um die Verwirklichung dieses Projektes. Das Land prüfe gerade das eingereichte Projekt, heißt es von den zuständigen Stellen. Ein Bau solle möglichst bald in Angriff genommen werden.<BR /><BR />Auf den neuen Pächter angesprochen, einen Hüttenwirt aus Auronzo, meint der Bürgermeister: „Für uns ist das natürlich schade.“ Die ursprüngliche Hütte sei „1882 von unseren Leuten“ errichtet worden und nun gehe eine lange währende Familiengeschichte zu Ende.<h3> „Südtiroler Pächter entfernt“</h3>Sven Knoll formuliert es weit drastischer: „100 Jahre nach der Enteignung werden nun auch die Südtiroler Pächter aus der Hütte entfernt, denn der CAI Padua wünscht keine weitere Führung der Hütte durch Südtiroler und vergibt sie lieber an einen Italiener aus Venetien.“<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="944182_image" /></div> <BR /><BR />Hüttenwirt Hugo Reider kommentiert solche Aussagen nicht. „Heutzutage muss man froh sein, wenn jemand eine Schutzhütte übernimmt“, sagt er. Angesichts der vielen Arbeit und des fehlenden Personals sei es kein Zuckerschlecken, eine Hütte zu führen. Das sei auch der Grund, warum er jetzt im Alter von 70 Jahren Schluss mache. „Hier braucht es junge Leute mit viel Begeisterung für die Sache“, erklärt er. „Wir haben die Hütte als Familie 75 Jahre lang geführt. Das ist genug.“