Der Beschluss der Landesregierung zur Schaffung einer Medizinerausbildung im Land besteht wurde bereits 2021 gefasst. Nun ist es so weit. Nun will man dem Ärztemangel auch mit einer eigenen Ausbildung Abhilfe schaffen. <BR /><BR />Ja man sei intensiv in Planung der Planung eines Studienganges für Medizin, der im akademischen Jahr 2024/25 in Bozen starten soll, bestätigt Florian Zerzer, Generaldirektor des Sanitätsbetriebes. Die Planung obliegt zwar dem Gesundheitsassessorat, doch der Sanitätsbetrieb müsse natürlich die entsprechenden Voraussetzungen schaffen. <BR /><BR />Als Mutteruniversität konnte die renommierte Mailänder Universität „Cattolica del Sacro Cuore“ respektive die „Gemelli-Klinik“ in Rom gewonnen werden. „Angesiedelt wird der Studiengang, der in englischer Sprache abgehalten wird, an der Claudiana, die damit zur Außenstelle der Cattolica in Bozen wird“, erklärt Zerzer. Zumal sich die Studenten verpflichten müssen, nach Studienabschluss mindestens für 4 Jahre in Südtirol zu bleiben und zu arbeiten, erfolgen die Praktika aber in deutscher und italienischer Sprache. <h3> Bedingung: 4 Jahre im Land arbeiten</h3>Geplant ist ein Start mit vorläufig bis zu 60 Medizinstudenten. 35 der Plätze sind Studenten aus den EU-Ländern vorbehalten. Bei den Professoren hingegen wird es einen Mix geben aus solchen, die von der „Cattolica“ kommen. Aber auch in Südtirol tätige Primare, die die entsprechenden Voraussetzungen haben, sollen am Bozner Medizin-Studiengang lehren.<BR /><BR />Noch einiges an Vorbereitung wird es für die Praktika geben. „Diese sollen die Studenten ja in unseren Krankenhäusern absolvieren“, so Zerzer, der sich sehr erfreut über den Start des Medizin-Lehrganges zeigt. Immerhin sei das ein weiterer Baustein im Kampf gegen den latenten Ärztemangel.<h3> Der Mangel in Zahlen</h3>Denn trotz großer Anstrengungen in den vergangenen Jahren klaffen in Südtirols Spitälern große Lücken in Ärzteschaft und beim Pflegepersonal. Laut Landeshauptmann und Gesundheitslandesrat Arno Kompatscher fehlen in den Spitälern derzeit 247 Ärzte. Beim Pflegepersonal sind 270 Stellen vakant. <BR /><BR />Noch schwerwiegender ist die Situation bei den Hausärzten. Von den vorgesehenen 280 Stellen sind 72 unbesetzt. Und in den kommenden Jahren werden rund 100 in Pension gehen.<BR />