Die Ermittlungen deuten auf ein zerbrochenes Familiengefüge mit psychischen Belastungen und wirtschaftlichem Druck. Inmitten dieses Dramas: ein sechs Monate altes Kind, das nun zur tragischen Schlüsselfigur wird.<BR /><BR />Die zwei Frauen – die Mutter, Lorena Venier (62), und seiner 30-jährigen Lebensgefährtin, der aus Kolumbien stammenden Marylin Castro Monsalvo – haben gestanden, Alexander Vernier getötet und zerstückelt zu haben. Der Mord ereignete sich bereits einige Tage zuvor im gemeinsamen Familienhaus, wurde jedoch erst am Donnerstagmorgen, dem 31. Juli 2025, entdeckt, als die beiden Frauen selbst die Polizei verständigten.<BR /><BR />Das Motiv ist bislang unklar, doch laut ersten Aussagen kam es am Abend des Verbrechens zu einem heftigen Streit, offenbar ausgelöst durch eine nicht zubereitete Mahlzeit. Es soll nicht das erste Mal gewesen sein, dass es in der Familie zu Spannungen kam.<BR /><BR />Die Leiche des Mannes, der arbeitslos war und von Gelegenheitsjobs lebte, wurde in der Garage des Hauses entdeckt – verstaut in einem großen Behälter, der mit Kalk bedeckt war, vermutlich um die Geruchsbildung zu unterdrücken. Der Körper war in drei Teile zerschnitten. <BR /><BR />Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass Medikamente im Spiel gewesen sein könnten: In der Wohnung waren zahlreiche Psychopharmaka vorhanden, da Marylin Castro wegen einer postnatalen Depression behandelt wurde. Möglicherweise wurde Venier zunächst betäubt, bevor ihm tödliche Hiebe mit einer Axt versetzt wurden. <BR /><BR />Noch ist unklar, ob es sich um einen Affekttat oder ein geplantes Verbrechen handelt. Die Staatsanwaltschaft prüft verschiedene Szenarien. Klar ist bislang nur, dass die Familie unter großem Druck stand: In dem Vierpersonenhaushalt lebte auch das sechs Monate alte Kind des Paares. Die einzige Einkommensquelle war das Gehalt von Lorena Venier, die als Stationsleiterin im örtlichen Krankenhaus arbeitete.<BR /><BR />Das Kind wurde umgehend dem Jugendamt übergeben, da es keine weiteren nahen Verwandten in Italien gibt. Sozialarbeiter berichten von einer ergreifenden Szene, als sich die Kleine weigerte, von ihrer Großmutter getrennt zu werden. Lorena Venier erlitt kurz darauf einen Schwächeanfall und musste medizinisch versorgt werden.<BR /><BR />Die Ermittlungen dauern an. Am Freitag, dem 1. August, sollen Lorena Venier und Marylin Castro Monsalvo im Gefängnis von Triest verhört werden. Eine Obduktion und toxikologische Untersuchungen sollen Aufschluss über die genaue Todesursache geben.