„Alle sechs Jahre wird ein Gesamtbild der Qualität aller Fließgewässer in Südtirol erstellt. Es gibt 107 Kontrollpunkte an Südtirols Fließgewässern, 180 Proben, 11000 Bestimmungen jährlich“, betonte Ernesto Scarperi, Direktor des Landesamtes für Gewässerschutz.Der größte Teil der Fließgewässer im Lande, 131 Bäche, sei kürzer als fünf Kilometer, alle Fließgewässer würden von einem das ganze Land überziehenden Kontrollnetz überwacht, so Scarperi.Über drei Viertel von sehr guter Qualität – Probleme am Oberlauf der EtschÜber drei Viertel, 76 Prozent, der Fließgewässer seien von sehr guter Qualität, zwölf Prozent würden als "gut" eingestuft, sieben Prozent als "mäßig" und fünf Prozent als "unbefriedigend", führte die Direktorin des Labors für Wasseranalysen Luciana Luisi aus.Probleme würden es im Oberlauf der Etsch, am Tschögglberg und in den Abzugsgräben, etwa im Kalterer Graben geben, so Luisi.Der Großteil der Gewässer sei erster Güteklasse, führte Renate Alber vom biologischen Landeslabor aus, wo die biologische Gewässergüte anhand von Bioindikatoren gemessen würde. Die Landesbiologen würden direkt ins Wasser steigen und die Proben mit feinmaschigen Netzen entnehmen. Ein weiterer Bioindikator seien die Kieselalgen, eine dünne Schicht auf den Steinen, die mit freiem Auge nicht sichtbar sei, erklärte Alber. Abwasser beeinflusst Qualität Einfluss auf die Wasserqualität erfolge durch organische Einleitungen (Abwasser), Nährstoffe, Pestizide, Begradigung und Verbauung der Flussläufe, Schwallbetrieb von Kraftwerken sowie geringe Restwassermengen und Trockenfallen. Es sei jetzt eine Mindestmenge an Wasser vorgeschrieben, damit die Mikroorganismen überleben könnten, so hieß es von Seiten der Führungskräfte.