„Halten Hitze und Trockenheit weiter so an, rechnen wir spätestens am Donnerstag oder Freitag mit den ersten Problemfällen für die Landwirtschaft“, sagt Siegfried Vieider, stellvertretender Direktor im Amt für Wassernutzung. Vor allem wo Beregnungswasser aus den Bächen abgeleitet wird, dürfte es die ersten Schwierigkeiten geben, sollte inzwischen kein Regen fallen. „Betroffen sind die typischen Gebiete, die keine hohen Berge als Wasserlieferant haben, wie etwa der Tschögglberg oder der Ritten“, sagt Vieider. Durch die anhaltende Hitze steige die Notwendigkeit der Bewässerung und gleichzeitig nehme die Wassermenge in den Bachläufen ab. „Hier sind wir bereits jetzt hart an der Grenze“, so der Vize-Amtsdirektor. Abhilfe schaffen können nur ergiebige Niederschläge. Doch davon ist derzeit nichts in Sicht. Weit entspannter ist die Situation beim Trinkwasser. „Noch mussten wir keine Trinkwassertransporte durchführen“, heißt es bei der Berufsfeuerwehr. Der Grund dafür ist gleich ein zweifacher: „Zum einen haben die ergiebigen Niederschläge des vergangenen Winters und Frühjahrs dafür gesorgt, dass die Quellen weiter ordentlich Wasser schütten“, sagt Vieider. Zum anderen würden sich nun die Investitionen bezahlt machen, welche die Südtiroler Gemeinden in den vergangenen Jahren an ihren Trinkwassernetzen getätigt haben. Dadurch konnten die Wasserverluste stark reduziert werden.Bei Trockenheit Hilfe aus der NachbargemeindeHinzu kommt, dass viele Gemeinden, die unter notorischer Trinkwasserknappheit leiden, sich das nötige Nass aus Nachbargemeinden holen dürfen. So wird etwa Truden in Zeiten der Wasserknappheit aus den Speichern der Gemeinde Auer versorgt. Eine solche verstärkte Vernetzung der Gemeinden zu so genannten Wasserverbünden ist auch im neuen Wassernutzungsplan vorgesehen.Ein Rückgang der Quellschüttung sei bislang jedenfalls nicht festzustellen, so Vieider. „Und Gebiete mit hohem Tourismusaufkommen, wie etwa Gröden, haben das Glück, über ausgezeichnete Quellen zu verfügen“, sagt Vieider.d/em