Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen, wie beide im Gespräch mit s+ erklären. <BR /><BR /><b>Herr Frasnelli, das Kraftwerk in St. Anton wurde vollständig erneuert und gleichzeitig ökologisch auf modernsten Stand gebracht. Was heißt das konkret?</b><BR />Hellmuth Frasnelli: Wir sind als Wettbewerbsgewinner im Jahr 2015 hervorgegangen und haben sofort mit der Projektierung, zusammen mit Ingenieuren und Architekten, begonnen. Es galt, die umfangreichen Pläne und sämtliche technischen Vorbereitungen vorzunehmen, denn uns schwebte ein nachhaltiges Wasserkraftwerk vor. Und es stand eine Menge Arbeit an, denn alle Fassungen mussten komplett saniert werden, von Bad Schörgau bis zum Staubecken, vieles auch im Berginneren. <BR /><BR /><b>Welche Arbeiten fielen noch ins Gewicht?</b><BR />Karl Pichler: Wir haben unter anderem das Wasserschloss erneuert, das ist eine Kammer, von der aus die Druckleitung startet, und einen rund 200 Meter langen Stollen errichtet. Weiters einen Schrägaushub und einen 35 Meter langen Senkrechtstollen in den Felsen gebohrt, um die Druckleitung unterzubringen. Insgesamt wurden rund 270.000 Kubikmeter Material herausgesprengt.<BR /><BR /><b>Welches war aus ökologischer Sicht die größte Herausforderung?</b><BR />Frasnelli: Diese bestand seit jeher durch den Schwallbetrieb. Dabei werden die Turbinen für eine bestimmte Zeit ausgesetzt, anschließend wieder in Betrieb genommen. Wir haben deshalb ein Ausgleichsbecken im Hörtenberg gebaut mit einem Fassungsvermögen von 100.000 Kubikmetern. Ein Großteil der Wassermenge wird gespeichert und der Rest fließt in die Talfer. Darauf sind wir besonders stolz, denn es ist vor allem eine ökologische Maßnahme. <BR /><b><BR />Mit welchen Schwierigkeiten hatten Sie bei der Umsetzung am meisten zu kämpfen?</b><BR />Frasnelli: Das waren eindeutig die langwierigen Genehmigungen, aber auch die Gerichtsverfahren, denen wir uns stellen mussten. <BR /><BR /><b>Vielleicht noch einige Zahlen wie Investitionsvolumen, Produktionsleistung, Erlöse, Umweltgelder?</b><BR />Pichler: Also, die Gesamtinvestition für unser Kraftwerk erreichte knapp 60 Millionen Euro, die wir ohne jeglichen Beitrag gestemmt haben, die Leistung konnten wir von 72 auf 90 Megawatt ab 2019 erhöhen, mit einer Jahresproduktion von 300 Millionen Kilowatt. Als Vergleich: Alle privaten Haushalte Südtirols verbrauchen jährlich zwischen 500 und 530 Millionen Kilowatt. Was hingegen die Gesamterlöse anbelangt, beliefen sich diese bisher stets unter 13 Millionen Euro im Jahr. Wir sind verpflichtet, 15 Prozent der Erlöse für Umweltmaßnahmen abzugeben, mit einem Minimum von 2 Millionen Euro jährlich, einen Betrag, den wir bisher noch nie überschritten haben. Weiters sind noch pro Jahr 3 Millionen Euro als Wasserzins abzugeben.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="825239_image" /></div> <BR /><BR /><b>Was bedeutet für Sie persönlich die Realisierung dieses Großprojektes?</b><BR />Frasnelli: Es ist für mich die größte Genugtuung, solch ein Vorzeigeprojekt zu verwirklichen, das als modernstes und innovativstes in ganz Europa, vielleicht sogar weltweit gilt. Tatsächlich besuchen uns Ingenieure und Techniker aus aller Herren Länder, um sich selbst ein Bild von unserem Wasserkraftwerk zu machen. <BR /><BR />