Der Vater, ein 48-jähriger Vorbestrafter, hatte seinen Sohn wiederholt körperlich und verbal attackiert. Unter anderem habe er ihn mit einem Schraubenschlüssel ins Gesicht geschlagen und ihn an den Beinen und am Hals verletzt, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet. <BR /><BR />Die Drohungen gipfelten in Nachrichten, die der Vater dem Jungen während des Schulbesuchs via WhatsApp schickte. In einer dieser Nachrichten drohte er, seinen Sohn zu töten.<BR /><BR />Dank der Unterstützung von Lehrkräften habe der Jugendliche schließlich den Mut gefasst, die Vorfälle zu melden. Die Polizei leitete daraufhin Ermittlungen ein, die zur Festnahme des Vaters führten. Die Anklage lautet auf Misshandlung. Die Staatsanwaltschaft von Neapel aktivierte den sogenannten „codice rosso“, der in dringenden Fällen von häuslicher Gewalt zur Anwendung kommt. <BR /><BR />Der Jugendliche wurde in einer geschützten Unterkunft untergebracht, wo er sich nun in Sicherheit befindet.<h3> Ein Appell für Toleranz und Respekt</h3>Luca Trapanese, Stadtrat für Sozialpolitik in Neapel und selbst als erster offen homosexueller Single-Adoptivvater in Italien bekannt, kommentierte den Fall mit eindringlichen Worten: „Es ist die Pflicht jeder Familie, ihre Kinder so zu akzeptieren, wie sie sind. Vielfalt ist keine Schwäche, sondern eine Bereicherung – für Familien und die gesamte Gesellschaft. Es braucht dringend politische Maßnahmen, um Familien zu begleiten und eine Kultur des Respekts und der Akzeptanz zu fördern.“<h3> Weitere Fälle häuslicher Gewalt in der Region</h3>Der Fall des 15-Jährigen wirft ein Schlaglicht auf eine tiefere Problematik: Gewalt gegenüber LGBTQIA+-Personen ist weiterhin verbreitet. Die Organisation Arcigay Neapel weist auf einen weiteren tragischen Fall hin, der sich kürzlich in Caserta ereignet hat. Eine 14-Jährige nahm sich das Leben, möglicherweise aufgrund familiärer Konflikte im Zusammenhang mit ihrer sexuellen Identität. Die Ermittlungen laufen noch.<BR /><BR />„Wir erleben eine gefährliche Zunahme von homo- und transphoben Angriffen, die durch die gesellschaftliche Stimmung weiter angeheizt werden“, erklärte Antonello Sannino, Vorsitzender von Arcigay Neapel. „Es ist dringend notwendig, Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit von LGBTQIA+-Personen zu gewährleisten.“