Mit zitternden Händen und Tränen, die ihr über ihr Gesicht laufen, steht sie nun vor der verkohlten Ruine, die ihr Heim war.<BR /><BR />„Vor drei Wochen habe ich alles verloren“, sagt Rita Hofer leise. „Wenn mich nicht das Rufen eines jungen Nachbarn geweckt hätte, wäre ich wahrscheinlich tot.“ Denn nur wenige Minuten nach dem Verlassen des Hauses verschlang der Rauch schon alles. „Ich bin in Unterhose, T-Shirt, mit meiner Geldtasche und dem Autoschlüssel geflüchtet. Alles, was ich jetzt an meinem Körper trage, habe ich geschenkt bekommen“, erzählt die 57-Jährige.<BR /><BR />Was bleibt, sind die Erinnerungen in ihrem Kopf – Fotos, Bücher, der Computer – all das ist verloren, vernichtet beim Großbrand vor drei Wochen. Selbst ihr geliebtes Klavier, das zwar nicht verbrannt, aber durchnässt wurde, erinnert sie an ein Leben, das sie verloren zu haben glaubt. „Mein Haus ist eine Ruine, die Wände voller Schimmel“, sagt Rita Hofer voller Sorge. „Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.“<BR /><BR />Und sie betont: „Zum Glück habe ich eine Schwester.“ Bei Ingrid Hofer und deren Familie hat die Kindergärtnerin in Marling eine vorübergehende Zuflucht gefunden, doch in den ersten Tagen nach der Katastrophe fühlte sie sich unsichtbar und vergessen. „Es war immer nur vom Töllerhof die Rede, mich hat niemand genannt, obwohl ich doch alles verloren habe“, sagt Rita Hofer. „Der Töllerbauer wohnt im Dorf, er hat sein Zuhause nicht verloren, aber ich habe mein ganzes Leben zurücklassen müssen.“<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1193952_image" /></div> <BR /><BR /> Doch inmitten der Verzweiflung hat die 57-Jährige eine Welle der Solidarität erlebt, die ihr viel Kraft gibt. Der Bäuerliche Notstandsfonds (BNF) „Menschen helfen“, Algunder Vereine, Privatpersonen und die Gemeindeverwaltung mit Bürgermeisterin Alexandra Ganner stehen ihr bei. „Ich bin jedem dankbar für jede Hilfe“, sagt sie mit einem dankbaren Lächeln. „Diese Hilfe tut gut.“<BR /><BR />Bald wird sie in eine vom Wohnbauinstitut bereitgestellte Wohnung in Algund ziehen – doch bevor sie bezogen werden kann, sind noch einige Arbeiten nötig. „Algunder Vereine sind meine Rettung“, betont sie. „Denn es muss einiges saniert werden, die Wohnung befindet sich leider in einem schlechten Zustand.“ Und wie geht es am Breitofenweg 3 in Algund weiter? „Mein großer Wunsch ist es, wieder zurückzukehren“, sagt Rita Hofer, die alleinstehend ist. Sie wisse noch nicht, was sie von der Versicherung bekommen werde. Und ob die Brandruine saniert werden könne oder ob ein Neubau nötig sei, stehe auch noch nicht fest, erklärt sie. <BR /><BR />„Aber wenn ich nochmals hierherziehen kann, hoffe ich nur, dass mir nie wieder ein Lager mit Treibstoff und Gasflaschen an die Grundstücksgrenze gestellt wird“, erinnert die 57-jährige Kindergärtnerin. <BR /><BR /><b>Übrigens:</b> Unter dem Kennwort „Brand Nachbarhaus – Rita Hofer“ sammelt der Notstandsfonds Spenden: <BR /><BR />Raiffeisen Landesbank, IBAN IT30 D 03493 11600 000300011231; <BR /><BR /> Sparkasse, IBAN IT67 D 06045 11600 000000034500; <BR /><BR />oder Volksbank, IBAN IT15 U 05856 11601 050570004004.