Ohne fremde Hilfe wäre Südtirols Sanitätswesen im Frühjahr vor dem Kollaps gestanden. 4 Intensivbetten stellte Deutschland bereit, 2 davon wurden auch in Anspruch genommen. Und auch im Herbst wurde es mehrmals brenzlig. SVP-Obmann Philipp Achammer ist dankbar für diese Hilfe. <BR /><BR /><BR /><i>von Michael Eschgfäller</i><BR /><BR />In Kriegszeiten nennt man sie Triage, jene Entscheidung darüber, welcher Patient Hilfe bekommt und welcher nicht, weil mangels Kapazitäten nicht mehr allen geholfen werden kann. In Norditaliens Krankenhäusern mussten Ärzte im Frühjahr eine solche Entscheidung treffen. Im Herbst wurden ihre Kollegen in Neapel dazu gezwungen. Dass es in Südtirol weder im Frühjahr noch jetzt im Herbst dazu kam, ist auch der Bereitschaft anderer Länder zu verdanken, Südtiroler Intensivpatienten aufzunehmen.<BR /><BR />„Der Dank gebührt dabei vor allem 2 Menschen, die sich für uns ins Zeug gelegt haben: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Thomas Bareiss, dem Tourismusbeauftragten der deutschen Bundesregierung“, weiß SVP-Obmann Achammer. Ersterer hat es ermöglicht, dass im Klinikum Erlangen 2 Intensivplätze für Patienten aus Südtirol bereit gestellt wurden. In Anspruch genommen werden mussten diese glücklicherweise weder während der ersten Corona-Welle noch jetzt im Herbst.<BR /><BR /><b>Mehrmals an der Grenze der Kapazität</b><BR /><BR />Ganz anders jene Intensivbetten, die Bareiss für Patienten aus Südtirol organisiert hat. „Im Frühjahr waren das 2 Plätze im Klinikum in Chemnitz, wohin 2 Patienten aus Südtirol ausgeflogen werden mussten, weil hierzulande alle Intensivbetten ausgelastet waren“, sagt Achammer. Für die zweite Corona-Welle im Herbst standen dank Bareiss dann im Bundesheerkrankenhaus in Ulm 2 Intensivbetten für Südtirol bereit. Wie jene in Erlangen musste man bislang auch die Betten in Ulm nicht in Anspruch nehmen. Auch wenn es laut Landesrat Thomas Widmann ein paar Mal knapp wurde mit den Intensivbetten in Südtirols Krankenhäusern. <BR /><BR />„Wir sind diesen Menschen, Bayern und Deutschland zu großem Dank verpflichtet“, sagt Achammer. Es sei gerade in so schwierigen Zeiten wie diesen keine Selbstverständlichkeit, vor allem auch angesichts der aktuellen Corona-Zahlen, die Deutschland derzeit selbst habe.<BR />