Experten des Schwurgerichts von Perugia bestritten in einem Befund, dass auf dem Messer, mit dem die Studentin Meredith Kercher ermordet worden sein soll, DNA-Spuren des britischen Opfers festzustellen seien. Auf dem Messer seien dagegen Spuren von Amanda Knox gefunden worden, die den Gegenstand in ihrer Küche regelmäßig benutzte.Kritik an PolizeiDie Experten kritisierten, dass die Polizei bei der Überprüfung der Messerschneide nicht die international vorgesehenen Prozeduren berücksichtigt habe. Daher könne man nicht mit Sicherheit feststellen, ob die auf dem Messer gefundenen Spuren der DNA der getöteten Britin entsprechen.Die Experten erhoben auch Zweifel über die DNA-Spuren, die auf der Unterwäsche Merediths entdeckt worden waren. Wegen der lückenhaften Analysen könne man nicht sicher sein, dass die Spuren auf Amandas Freund Raffaele Sollecito zurückzuführen seien, wie die Anklage bisher behauptet hatte.Der Vater von Raffaele Sollecito, der wegen des Mordes zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden war, schöpft nun Hoffnung. „Das Gericht sollte endlich einsehen, dass mein Sohn und Amanda nichts mit diesem Fall zu tun haben“, sagte Francesco Sollecito. Er habe seinem Sohn im Gefängnis die Bewertungen der Experten mitgeteilt. Der Rechtsanwalt der Familie Kercher, Francesco Maresca, zeigte sich über die Erkenntnis der Experten überrascht: „Wir wissen genau, dass die Polizei mit höchster Kompetenz arbeitet und sind absolut sicher, dass die beiden Angeklagten auch schuldig sind.“ Die Mutter Amandas ist von der Unschuld ihrer Tochter fest überzeugt.Knox und Sollecito waren im Dezember 2009 in Perugia wegen des Mordes an Meredith zu 26 beziehungsweise 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden.mit