Gegen Kai Dausel wurde bereits seit über einem Monat ermittelt. Die Untersuchung gegen den Berliner war Mitte November, circa vier Wochen nach der Entdeckung der verkohlten Leiche der 53-jährigen Augsburgerin in einem Kiefernwald unweit des kleinen Hauses, in dem das Paar lebte, aufgenommen worden. Der Vorwurf lautet auf Mord und auf Leichenzerstörung. Die Frau wurde mit Messerstichen getötet, ihre Leiche danach in Brand gesetzt. <BR /><BR />Die Ermittler gehen davon aus, dass Nowak, die seit einigen Jahren mit ihrem 62-jährigen Lebensgefährten in Ogliastro Marina, einem beliebten kleinen Badeort am Tyrrhenischen Meer, lebte, kurz nach ihrem Verschwinden ermordet wurde.<BR /><BR />Die Leiche von Silvia Nowak wurde am 18. Oktober, drei Tage nach ihrem Verschwinden, in einem Wäldchen etwa 150 Meter von dem Haus entfernt gefunden, in dem das Opfer mit ihrem Lebensgefährten lebte. Die Leiche war halb nackt und wies Spuren von Schlägen auf den Kopf und Stichwunden am Unterleib auf. Der Mörder soll die Leiche später in Brand gesteckt haben, berichteten die Ermittler. Zum letztem Mal wurde Silvia am 15. Oktober von Überwachungskameras erfasst, als sie mit einem Napf und einer Hundeleine das Haus verließ. Ihr Lebensgefährte schlug am Nachmittag desselben Tages Alarm und behauptete, nicht zu wissen, wo die Frau sei. Die Obduktion bestätigte, dass Silvia mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen, dann erstochen und verbrannt wurde.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1108761_image" /></div> <BR /><BR />Der im Fall ermittelnde Staatsanwalt Antonio Cantarella sagte, dass die bisher gesammelten Beweise klar auf die Verantwortung des Verdächtigen hinweisen. Er erklärte, dass zu den wichtigsten Indizien eine Blutspur des Opfers gehört, die an einem Pfahl am Zaun des Hauses gefunden wurde, was darauf hindeutet, dass der Angreifer das Grundstück betreten und verlassen hat. <BR /><BR />Ein weiteres Element, das im Laufe der Ermittlungen auftauchte, betrifft die Vergangenheit des Angeklagten. Der Mann hatte seinen Namen geändert und ist in Deutschland wegen Diebstahls, Betrugs und vorsätzlicher Tötung im Jahr 1999 vorbestraft. Im Jahr 2014 war er in einen Fall von Computerbetrug verwickelt.<BR /><BR />Ermittelt wurde über das zwischen dem Paar bestehende Verhältnis, das in letzter Zeit als angespannt galt, obwohl es zu keinen gewalttätigen Zwischenfällen gekommen war. Das Motiv des Mordes könnte finanzieller Natur sein: In der Wohnung des Opfers wurden mehr als 6.000 Euro in bar gefunden. Außerdem war bekannt, dass die Frau über ein beträchtliches Finanzvermögen verfügte.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1108764_image" /></div> <BR /><BR />Der Lebensgefährte hatte stets seine Unschuld beteuert. Er konnte den Ermittlern sogar ein scheinbar wasserfestes Alibi vorlegen. Aufnahmen einer Videoüberwachungsanlage unweit des Hauses, in dem das Paar lebte, würden demnach belegen, dass er im Garten schlief, als sich Silvia zu einem Spaziergang aufmachte, von dem sie letztlich nie mehr zurückkehrte. Dieses Alibi scheint offensichtlich zu bröckeln. Ob und wie diese Videoaufnahmen irreführend sein könnten, gaben die Justizbehörden bisher jedoch nicht bekannt. <BR /><BR />Der Anwalt des Angeklagten Felice Carbone bestätigte gegenüber unserer Redaktion die Festnahme seines Mandanten. „Ich bin aber immer noch von der Unschuld meines Klienten überzeugt, jetzt mehr denn je“, versicherte der Verteidiger, der das Paar gut kannte.<BR /> Marco Rizzo, Bürgermeister von Castellabate, der Gemeinde, zur der Ogliastro Marina gehört, erklärte sich über die neue Wende im Fall bestürzt. „Das Paar hatte sich in unsere Gegend, in der es seit einigen Jahren lebte, gut integriert und war dort bekannt. Wir haben nie Berichte über Probleme oder Gewalttaten jeglicher Art gegen sie erhalten“, sagte der Bürgermeister.