In Bozen gibt es jede Menge Ecken, die bereits jetzt unzureichend beleuchtet sind. Das Sicherheitsempfinden der Bürger ist von Jahr zu Jahr gesunken. Wie wirkt sich da eine Maßnahme aus, die vorsieht, dass die gesamte dekorative Beleuchtung in der Nacht verboten wird?<BR /><BR />Kritik an der Maßnahme übt zum Beispiel hds-Obmann Thomas Rizzolli. „Wir haben eigentlich immer gefordert, dass die Geschäftsleute einen günstigeren Nachtstromtarif erhalten müssten, da wir auch zur öffentlichen Beleuchtung beitragen“, kommentiert Laubenkaufmann und hds-Obmann.<BR /><BR /> Die neue <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/richtlinien-zur-einschraenkung-der-lichtverschmutzung-genehmigt" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Maßnahme der Landesverwaltung</a>, die vorsieht, nicht öffentliche Lichtquellen in der Nacht auszuschalten, sei zwar aus Umweltgründen zu begrüßen, jedoch eine Feigenblattaktion. „Ich hoffe jedenfalls, dass im Gegenzug an eine Verstärkung der öffentlichen Beleuchtung gedacht wurde“, weist Rizzolli darauf hin, dass unter den Lauben eine solche nur unzureichend vorhanden sei. „Vielleicht ist das neue Reglement in dieser Hinsicht noch nicht ganz ausgereift“, sagt der Kaufmann. In Bozen gebe es genügend Ecken, wo Licht nur aufgrund der (heute noch) beleuchteten Schaufenster vorhanden sei. <h3> Das sagt die Umweltstadträtin</h3>Nicht ganz so problematisch sieht es Umweltstadträtin Chiara Rabini. Sie verweist auf eine Studie die belege, dass mehr Beleuchtung nicht zwangsläufig auch mehr Sicherheit bedeute. „Ich finde, dass die neue Maßnahme in Zeiten der Klimakrise durchaus zu begrüßen ist“, sagt Rabini. In problematischen Zonen könne immer noch an Sondermaßnahmen gedacht werden, etwa auch das Anbringen von Bewegungsmeldern. <BR /><BR />Rabini wünscht sich in Sachen Klimaschutz sogar noch weitreichendere Schritte: „Ich hoffe, dass die Landesverwaltung schon sehr bald auch jene neue Norm erlässt, die ein Schließen der Türen vorsieht, wenn in Geschäften die Klimaanlagen laufen.“ Den Versuch, eine solche Regelung durchzusetzen, hatte schon die ehemalige Grüne Stadträtin Maria Laura Lorenzini unternommen, war jedoch am Widerstand der Betroffenen gescheitert und musste die Verordnung aussetzen lassen.<BR /><BR /><embed id="dtext86-55064263_quote" /><BR /><BR /> Darauf will es Rabini nicht mehr ankommen lassen, hofft jedoch, dass das Land bald die entsprechende Regelung erlässt. „Denn wir erhalten jetzt schon wieder viele Beschwerden von Seiten der Bürger“, ruft Rabini die Geschäftsleute dazu auf, sich freiwillig an der Aktion zur Energieeinsparung zu beteiligen. „Im Übrigen hat eine Studie der Klimahaus-Agentur bewiesen, dass geschlossene Türen nicht zu weniger Inkasso führen“, unterstreicht Rabini. <BR /><BR />Ein Problem stellt in Bozen auch die Beleuchtung der Sportanlagen dar, die meist mit starken Scheinwerfern ausgestattet sind. „Die neue Beleuchtung des Drususstadions etwa ist weitum zu sehen“, berichtet Rizzolli. Diesbezüglich sieht die Landesnorm aber nichts vor, wie auch Landesrat Giuliano Vettorato bestätigt. Auch hier – und nicht nur bei den Geschäften – sei anzusetzen, fordert Rizzolli. <BR /><BR /><b>Die Maßnahmen im Detail:</b><BR /><BR />Um Energiekosten zu sparen und die Lichtverschmutzung einzudämmen hat die Landesregierung am Montag eine neue Maßnahme beschlossen. Zwischen 23 und 6 Uhr müssen Leuchtwerbung, Schaufensterbeleuchtungen, die Beleuchtung von Bau- und Kunstdenkmälern sowie dekorative Beleuchtung abgeschaltet werden. Ausnahmen gibt es für geöffnete Tätigkeiten und – das liegt im Ermessen der Gemeinde – aus Gründen der Sicherheit. Für Sportanlagen gelten die Einschränkungen nicht. Auch nicht für Militärgebiete, Zivilschutz- und Sicherheitseinrichtungen, Alarmanlagen, die Verkehrsregelung und Fluchtwegbeschilderungen sowie Baustellenbereiche.