Im Vergleich zum Jahr 2019 ist die Anzahl der Verkehrstoten in Südtirol sogar um 30,4 Prozent zurück gegangen. 2024 wurden auch weniger Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr verletzt: Im Vorjahr waren es 2.241 Personen, im Jahr 2023 noch 2.310. Für Christian Carli erklärt sich dies durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren.<BR /><BR />„Zum einen belegt der Rückgang, wie effektiv die Kontrollen der Ordnungskräfte in Südtirol sind, zum anderen wurden die Strafen für verschiedene Übertretungen verschärft. Und viel hat wohl auch mit der Mentalität der Südtiroler zu tun: Sie halten sich mehrheitlich an die Regeln“, so Carli. <BR /><BR />Wie Experten des gesamtstaatlichen Statistikinstitutes ISTAT und des Automobilclubs ACI berechnet haben, lag die Sterblichkeitsrate im Straßenverkehr (Anzahl der Verkehrstoten auf 100.000 Einwohner) in Südtirol voriges Jahr bei 6,0, im Jahr 2023 lag sie noch bei 6,7. <BR /><BR />Anders im Trentino, wo 2024 ein Anstieg von 8,6 Prozent an Verkehrstoten im Vergleich zum Jahr 2023 verzeichnet wurde: Insgesamt waren 38 Todesopfer im Straßenverkehr zu beklagen. Die Sterblichkeitsrate stieg in der Nachbarprovinz voriges Jahr auf 7,0 an und war damit eine der höchsten im Staatsgebiet.<BR /><BR />Zurück zu Südtirol: Wie die Statistiker erhoben haben, ereigneten sich die meisten der insgesamt 1.718 Verkehrsunfälle im Vorjahr – nämlich 1.232 – auf Straßen in Städten oder Ortskernen, und davon wiederum am häufigsten an Kreuzungen. <BR /><BR />Das kann Christian Carli nur bestätigen. „Viele Leute glauben, dass sich der Großteil der Unfälle auf der Autobahn ereignet – wahrscheinlich, weil dort Unfälle aufgrund der hohen Geschwindigkeit meist schwer sind. Aber de facto passieren die meisten Verkehrsunfälle innerorts, wo es Mischverkehr gibt – also Autos, Motorräder, Fahrräder, Scooter, E-Roller, Fußgänger. <BR /><BR />Doch gerade bei kurzen Entfernungen neigt man auch dazu, die Gefahr zu unterschätzen. So mancher Autofahrer meint wohl: Ich fahre eh nur einen halben Kilometer, da schnalle ich mich gar nicht erst an – ein großer Denkfehler“, warnt Carli.<BR /><BR />Wenn nur ein Fahrzeug beteiligt war, passierte der Großteil der Unfälle (156) mit Fußgängern. Dabei wurden 75 Männer und 100 Frauen verletzt, die meisten verletzten Fußgänger waren älter als 65 Jahre. <BR /><BR />Waren in einen Unfall hingegen mehrere Fahrzeuge verwickelt, krachte es meist frontal bis seitlich (in 475 Fällen). Die meisten verletzten Lenker waren Männer im Alter zwischen 30 und 44 Jahren. <BR /><BR />Insgesamt haben im Jahr 2024 26 Fahrzeuglenker und -lenkerinnen, fünf Fahrzeuginsassen und sechs Fußgänger ihr Leben bei Verkehrsunfällen auf Südtirols Straßen verloren. 1.567 Lenker und Lenkerinnen sowie 499 Insassen wurden verletzt. <BR /><BR />Unfälle zwischen 6 Uhr früh und 21 Uhr endeten öfter tödlich als Unfälle während der Nachtstunden. Die meisten Todesopfer waren an Samstagen zu beklagen, die meisten Verletzten hingegen an Freitagen. <BR /><BR /> „An den Wochenenden und in der Urlaubszeit ist das Verkehrsaufkommen höher, dadurch entsteht bei den Verkehrsteilnehmern auch mehr Stress. Und in den Sommermonaten beeinflusst auch noch die Hitze die Konzentrationsfähigkeit“, weiß Carli. Die Statistik gibt ihm Recht: Die meisten Verkehrsunfälle in Südtirol ereigneten sich voriges Jahr im Monat August.