„Super Service im Bus Tiers-Bozen, dort hat der Fahrer jetzt Fernsehen und anständige Boxen. So überhört er sogar das Stoppsignal von den Mitfahrgästen, ganz zu schweigen von der Konzentration beim Fahren“, ist auf facebook zu lesen. Dazu gab es ein Foto. Hinter der Nachricht steckt ein Tierser Busbenützer, der gestern bestätigte, dass der Fahrer der Buslinie 185 von Bozen nach Tiers tatsächlich während der flotten Fahrt auf der Landesstraße in voller Lautstärke ein Comedy-Programm am Tablet unweit des Lenkrades verfolgt hat.<BR /><BR />„Es war so laut, dass der Busfahrer die Glocke eines Mitfahrenden überhört hat und dieser nicht an der richtigen Haltestelle aussteigen konnte“, sagt der Busgast gegenüber s+. Es sei sehr gefährlich, wenn ein ortsunkundiger Fahrer einen Bus auf der gefährlichen Bergstraße nicht mit voller Konzentration lenke. Es gebe auf dieser Strecke immer wieder Probleme: „Einmal kam der Bus mit der Tür offen an, ein anderes Mal nahm der Bus den Bordstein mit, manche Fahrer telefonieren während der Fahrt und pünktlich ist er fast nie“, sagt er. Zumindest die Straßenverkehrsordnung solle eingehalten werde, fordert er. Es gebe aber auch einige disziplinierte Fahrer auf der Buslinie 185, meint er.<BR /><BR />Die Busgesellschaft SASA teilte mit, dass die Buslinie Bozen–Tiers nicht von ihr betrieben wird, sondern vom Konsortium der Südtiroler Mietwagenunternehmer (KSM). Die SASA AG steht also in keinem Zusammenhang mit dem Vorfall. <BR /><BR />Wie das Konsortium gestern zum Fall Tiers auf Nachfrage mitteilte, sei es vom Vorfall in Kenntnis gesetzt worden. Es lasse sich aber nicht sagen, was jetzt weiter passiere. Es hänge vom jeweiligen Unternehmen des Konsortiums ab, mit welcher Strafe oder Abmahnung das Fehlverhalten des Fahrers in der Praxis geahndet wird. Wie vom Busunternehmen Dibiasi in Tramin verlautet, sei über den Fahrer wegen seines krassen Fehlverhaltens bereits eine Disziplinarstrafe verhängt worden. Er werde zudem nie mehr auf der Buslinie 185 eingesetzt, wird betont. <BR /><BR />Der Fahrer werde aber nicht entlassen; der Sprecher des Busunternehmens wollte nicht sagen, ob der Buschauffeur eine Geldbuße zahlen muss oder ob er einige Tage vom Dienst suspendiert wird.