Die Nachfrage beim Europäischen Verbraucherzentrum (EVZ) in Bozen fördert ein Hauptärgernis zutage: Unsicherheiten und unlautere Tricks beim Mietwagenverleih.<BR /><BR />Sonnenschein, Strände und eine Prise Entdeckungshunger. Für viele Urlauber gehört ein Leihauto zum Vergnügen dazu, verspricht es doch Unabhängigkeit und unkomplizierte Mobilität. Und so verwundert es nicht, dass sich dank großer Nachfrage eine eigene Branche entwickelt hat, die sich über bemerkenswerte jährliche Zuwachsraten freuen darf. So weit, so gut, doch Verbraucherschützer werden nicht müde, vor Tricks und unlauteren Methoden mancher Vermieter zu warnen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1216335_image" /></div> <BR /> Das kann auch Rebecca Berto vom Europäischen Verbraucherzentrum (EVZ) in Bozen nur bestätigen. „Mein Schreibtisch ist voll mit Fällen, in denen sich Urlauber über ärgerliche Vorkommnisse beim Mietwagenverleih beschweren“, sagt sie. Gerade für den heurigen Sommer habe sie einen beachtlichen Anstieg von Beschwerden feststellen können. Das Gros der Rückmeldungen lasse ein Muster erkennen: Gar nicht wenige Mietwagenverleiher wollen Kasse machen und gehen dabei entweder recht dreist vor oder nutzen die Gutgläubigkeit der Klienten aus.<BR /><BR />Typische Begebenheiten, die auf dem Schreibtisch von Rebecca Berto landen, betreffen Probleme bei der Kreditkartenabbuchung, Unsicherheiten bei den Versicherungsklauseln sowie Streitigkeiten bei der Rückgabe des geliehenen Wagens. Manchmal sei nicht klar, ob die Schäden tatsächlich vom Kunden während der Leihe verursacht wurden, manchmal werden entstandene Schäden gemäß den Geschäftsbedingungen laut einer pauschalen Schadenstabelle in Rechnung gestellt. Diese Praxis lasse kaum Spielraum für Beanstandung oder eine Schätzung durch einen externen Fachmann. <BR /><BR />„Wir raten dazu, sich genug Zeit für die Geschäftsbedingungen zu nehmen, um vor bösen Überraschungen gewappnet zu sein und den Zustand des Wagens, den Tachostand und etwaige Auffälligkeiten genau mit Fotos zu dokumentieren“, sagt die Verbraucherschützerin. <BR /><BR /><b>Unliebsame Überraschungen</b><BR /><BR />Nervig dürften für viele Urlauber die restriktiven Bestimmungen in puncto Kreditkartenabbuchung sein. So akzeptieren die meisten Vermieter nur die physische Kreditkarten (keine Debitkarten, keine am Handy abgespeicherten Kreditkarten) mit dem vollständigen Vor- und Nachnamen des Fahrers, der dann auch einen gültigen Führerschein dabeihat. Darüber hinaus muss berücksichtigt werden, dass die Kaution gut und gerne 1.500 Euro betragen kann.<BR /><BR /><b>Unsicherheiten bei Versicherung</b><BR /><BR />Ein weiteres „Problemfeld“ betrifft die Versicherungsfrage. Grundsätzlich sei eine Zusatzversicherung ratsam, um den Selbstbehalt für Schäden oder Diebstahl (in der Regel zwischen 1.500 bis 2.000 Euro ) abzudecken. Jedoch rät Rebecca Berto dazu, sich eigenhändig im Internet nach preiswerten Versicherungen umzusehen – am besten im Voraus. Eine Suchanfrage mit dem Stichwort „Autoverleihversicherung“ bringe genug Alternativen. <BR /><BR />Es handelt sich um Empfehlungen, die in allen EU-Ländern und auch in der Türkei zu beherzigen sind, damit man sich zumindest in Zukunft so manchen Ärger erspart. Denn der nächste Urlaub kommt bestimmt.