<b>Südtirol stehen Temperaturen bis zu 37 Grad Celsius bevor. Was macht das mit dem Körper?</b><BR />Dr. Angelika Mahlknecht: Mit solchen Temperaturen steigt die Körpertemperatur und der Körper muss Regulationsmechanismen aktivieren, um sie wieder zu senken. Das tut er einerseits über das Schwitzen und andererseits, indem er die Blutgefäße erweitert und so mehr Wärme nach außen abgeben kann. <BR /><BR /><b>Beides hat Folgen für die Gesundheit?</b><BR />Dr. Mahlknecht: Viel Schwitzen bedeutet viel Flüssigkeitsverlust, das wird dann zum Problem, wenn man nicht genug Flüssigkeit und damit auch Mineralsalze nachfüllt. Die Erweiterung der Blutgefäße hingegen senkt den Blutdruck und lässt gleichzeitig die Herzfrequenz steigen. Das ist für den Körper belastend – besonders für Personen, die bereits Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System haben. <BR /><BR /><b>Zu welchen Symptomen kann es kommen? Wann wird es gefährlich? </b><BR />Dr. Mahlknecht: Der Blutdruckabfall kann zu Kopfschmerzen und Schwindel bis hin zu Unruhe, Verwirrtheit und Bewusstlosigkeit führen. Bei starken und ungewohnten Beschwerden und auf jeden Fall bei Bewusstlosigkeit sollte man einen Arzt aufsuchen bzw. der Notruf gewählt werden. <BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-70412492_quote" /><BR /><BR /><b>Kann Hitze auch lebensgefährlich sein?</b><BR />Dr. Mahlknecht: Ja, in extremen Fällen kann Hitze auch Todesfälle auslösen oder begünstigen. <BR /><BR /><b>Wer ist gefährdet?</b><BR />Dr. Mahlknecht: Personen, die trotz Hitze im Freien arbeiten. Und dann Kinder, ältere Menschen und Menschen mit chronischen Erkrankungen wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Erkrankungen der Atemwege. Gerade um hier besser zu verstehen, welche Beschwerden und welches spezifische Risiko die einzelnen Gruppen haben, nimmt das Institut heuer an der deutschen CLIMATE-Studie teil. 23 Hausärzte sind in Südtirol eingebunden. Ist die jeweilige Praxis Teil des Projekts, erhalten Interessierte dort Infos und einen QR-Code zur Anmeldung. Daraufhin wird den Teilnehmern per Mail ein Link zur Erstbefragung geschickt. Während des Sommers folgen bis zu zwölf kurze Nachbefragungen.