Donnerstag, 21. Dezember 2023

Wenn es zu viel wird: (K)ein Fest der Freude

Über Weihnachten und Neujahr steigt der Alkoholkonsum um 29 Prozent, Depressionen nehmen um 25 Prozent zu: Der Verein Hands warnt vor zu viel Alkohol an Weihnachten und gibt Tipps, die den Umgang mit Alkohol, Partys und „Weihnachtsblues“ erleichtern sollen.

Ein Gläschen zum Feiern, das gehört für die allermeisten dazu. Gerade an den Feiertagen nimmt es aber häufig überhand – auch weil nicht überall an Weihnachten Harmonie und Glück vorherrschen. - Foto: © Shutterstock / shutterstock

Der Verein Hands begleitet jährlich in Südtirol 1500 Menschen mit Alkohol-, Medikamenten- und Glücksspielproblemen. Weihnachten hat für viele Menschen oft mehr mit Stress als mit Besinnlichkeit zu tun: 8 von 10 Menschen in Italien geben an, während der Weihnachtsfeiertage einigermaßen oder extrem gestresst zu sein.

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„6 von 10 Italienern berichten von Angstsymptomen. Jede 10. Person, die die Polizei während der Weihnachtsfeiertage 2022 auf Alkohol getestet hat, wurde in Italien positiv getestet, 60 Prozent dieser positiv Getesteten waren jünger als 27 Jahre. 9,7 Prozent der Verkehrsunfälle sind auf Alkohol zurückzuführen.“ In Südtirol gehöre die Zahl der Einweisungen in die Notaufnahme aufgrund von alkoholbedingten Problemen im Vergleich zu anderen italienischen Provinzen zu den höchsten.

Gesellschaftliche Anlässe und Zusammenkünfte nehmen während der Festtage zu. Die Konsumschwelle von Alkohol steigt. Es wird als „normal“ betrachtet, ein paar Gläser mehr Wein, Bier oder Spirituosen zu trinken. Daneben würden Menschen mit dem „Weihnachtsblues“ konfrontiert, auch „Weihnachtsdepression“ genannt.

„Es handelt sich dabei um eine Störung, die Traurigkeit, Angst, Schlaflosigkeit, Weinkrämpfe, negative Gedanken und Anhedonie mit sich bringt“, erklärt Marcella Minotti, Psychologin und Psychotherapeutin in der Hands-Ambulanz in Bozen. Mit Anhedonie ist der Verlust der Fähigkeit gemeint, in Situationen Freude zu empfinden, die früher Freude bereitet haben.

Die Wahrnehmung dieser negativen Gefühle und der damit verbundene Stress veranlassten Betroffene oft dazu, alkoholische Substanzen als Betäubungsmittel und Selbstmedikation zu verwenden. Der Teufelskreis verstärkt sich, erklärt die Psychologin und Psychotherapeutin: „Ich trinke, weil ich mich schlecht fühle. Ich fühle mich schlecht, weil ich trinke.“

10 Tipps gegen zu viel Alkohol in der Weihnachtszeit

Der Verein Hands rät zu mäßigem Konsum, Nein zu sagen und Ängste los zu lassen:

Konzentrieren Sie sich auf einen mäßigen und verantwortungsvollen Alkoholkonsum – ein Glas pro Mahlzeit – und machen Sie sich die Risiken und negativen Folgen eines übermäßigen oder missbräuchlichen Konsums bewusst: gesundheitliche Probleme, akute Alkoholvergiftung, Führerscheinentzug wegen Trunkenheit am Steuer, Streit in der Familie, usw.

Übernehmen Sie in den kleinen Alltagsdingen Fürsorge für sich selbst.

Folgen Sie einem gesunden Lebensstil und behalten Sie eine positive, konstruktive innere Einstellung.

Reduzieren Sie persönliche Erwartungen und gesellschaftlichen Druck. Akzeptieren Sie sich selbst im Positiven wie im Negativen und versuchen Sie, die Weihnachtsferien so zu leben, wie Sie es möchten und nicht nach dem, was von außen an Sie herangetragen wird.

Genießen Sie die kleinen Momente.

Nehmen Sie die eigenen Emotionen an, auch wenn Sie traurig oder melancholisch sind. Sie brauchen sich deshalb nicht schlecht zu fühlen oder danach streben, fröhlich zu scheinen.

Nehmen Sie an gesellschaftlichen Ereignissen teil und respektieren Sie dabei die eigenen Grenzen. Lernen Sie, Nein zu sagen zu dem, was Ihnen unangenehm ist.

Verweilen Sie in der Gegenwart. Legen Sie Gedanken an die Vergangenheit beiseite. Geben Sie Verlorenes auf und lassen Sie Ängste vor der Zukunft und vor dem los, was passieren könnte.

Ersetzen Sie alkoholische Getränke durch alkoholfreie Getränke.

Suchen und finden Sie neue Wege zum Feiern. Entwickeln Sie neue Symbole und Rituale.

Erleben Sie manchmal Momente, in denen Ihr Herz zu rasen beginnt, vor allem bei geselligen Zusammenkünften rund um die Feiertage? Das kann bedeuten, dass Sie unter dem Feiertagsherzsyndrom leiden, einer Erkrankung, die durch zu viel Alkoholkonsum ausgelöst wird:


stol

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