<h3> Auf dem Weg bleiben – aus Respekt und Verantwortung</h3>Wer durch Almwiesen wandert, sollte sich bewusst machen, dass er sich nicht nur in der Natur, sondern auch auf bewirtschafteten Flächen bewegt. Ein respektvolles Verhalten ist daher unerlässlich: Wege nicht verlassen, Weidegatter sorgfältig schließen und umzäunte Flächen nicht betreten – auch wenn der Umweg verlockend scheint. Ruhiges Verhalten hilft nicht nur, Weidetiere nicht zu stören, sondern erhöht auch die Chance, scheue Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.<h3> Leinenpflicht für Vierbeiner – aus Rücksicht und zum Schutz</h3>Ein besonderes Augenmerk gilt Hunden. Sie müssen auf den Almen stets an der Leine geführt werden – nicht nur aus Rücksicht auf Wild und Weidevieh, sondern auch zur eigenen Sicherheit. Mutterkühe verteidigen ihre Kälber entschlossen, und auch Herdenschutzhunde verstehen fremde Hunde instinktiv als Bedrohung. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1181925_image" /></div> <BR /><BR />Die Folge kann ein gefährlicher Zwischenfall sein. „Hunde gehören unbedingt an die Leine – nicht nur aus Rücksicht auf das Weidevieh, sondern auch zum eigenen Schutz. Gerät eine Herde in Panik, kann das für Wanderer mitunter gefährlich werden“, betont Klaus Bliem, Leiter des Referats für Natur und Umwelt im Alpenverein Südtirol (AVS).<h3> Begegnung mit dem Herdenschutzhund – Ruhig bleiben und Abstand halten</h3>In Regionen, in denen auch Großraubtiere wie Wölfe unterwegs sind, kommen zunehmend Herdenschutzhunde zum Einsatz. Diese speziell ausgebildeten Tiere arbeiten selbstständig und sind naturgemäß misstrauisch gegenüber Unbekannten – das gehört zu ihrer Aufgabe.<BR /><BR /> Wer ihnen begegnet, sollte keinesfalls rennen oder laut rufen. Stattdessen gilt: ruhig bleiben, den Tieren nicht direkt in die Augen schauen und ausreichend Abstand halten. „In der Regel ignorieren Herdenschutzhunde Wanderer, wenn man sich respektvoll verhält und ihre Herde nicht direkt durchquert“, erklärt Bliem. Bei Radfahrer:innen heißt das: absteigen und das Rad in sicherem Abstand schieben.<h3> Rücksichtsvoll unterwegs – Für Mensch, Tier und Natur</h3>Ein weiterer Appell richtet sich an die Verantwortung jedes Einzelnen: Hundekot gehört in mitgebrachte Säckchen und sollte im Tal sachgerecht entsorgt werden – ebenso wie jede andere Form von Abfall. Nur so bleibt die Natur sauber und für alle erlebbar.<BR /><BR />Ein Blick auf laufende Herdenschutzprojekte wie das EU-Projekt LIFE stockProtect, an dem unter anderem das Institut für Regionale Entwicklung von EURAC Research beteiligt ist, zeigt: Der Schutz von Herden, Mensch und Wildtier ist eine gemeinsame Aufgabe. Wer sich an einige einfache Regeln hält, leistet nicht nur einen Beitrag zur eigenen Sicherheit – sondern auch zum Erhalt einer einzigartigen Kulturlandschaft.