„Wer jetzt viel im Freien ist, der sollte seine Haut besonders gut schützen, durch Kleidung – und ordentlich viel Sonnencreme“, mahnt der Dermatologe Dr. Simon Gamper. <BR /><BR />Und wenn er „ordentlich viel“ sagt, dann meint Dermatologe Dr. Simon Gamper das auch so. „Bei Sonnenschutzprodukten für die Haut ist entscheidend, dass man sie richtig aufträgt. Denn wer beispielsweise nur die Hälfte der empfohlenen Menge einer Creme mit Sonnenschutzfaktor 50 aufträgt, dem bleibt dann nur ein Schutzfaktor 7 übrig“, erklärt der Hautexperte. Und da helfe auch kein häufiges Nachcremen. „Die Häufigkeit ist nicht entscheidend, oft, aber wenig, bringt nichts, das zeigen Studien“, so Dr. Gamper. Er rät daher dringend, vor einem Tag im Freien „in der Früh ordentlich Sonnencreme aufzutragen. Dann kann man ruhig nachcremen, da reicht dann auch weniger. Aber entscheidend ist, in der Früh ordentlich aufzutragen“. Dann halte der Schutz auch viele Stunden. „Nach 8 Stunden hat man da noch 40 Prozent Schutz“, so Dr. Gamper. <h3> Funktionskleidung für Kinder</h3>Allerdings ist auch nicht jede Haut gleich und nicht jede Situation. „Kinderhaut ist besonders empfindlich, und im Wasser oder auch beim Spielen im Sand geht der Auftrag der Creme auch wieder verloren“, erklärt er. Hier sei also besondere Vorsicht geboten. Besonders hilfreich, um die Einwirkintensität der Sonnenstrahlen zu reduzieren, so Dr. Gamper, sei allerdings textiler Schutz. Gerade für Kinder gebe es besondere Funktionskleidung, die die Sonnenstrahlen gut abhielten und so die Haut schützten. Aber auch Erwachsenen sei zu empfehlen, einfach ein Kleid oder Shirt drüber zu ziehen – der Haut zuliebe. <BR />„Auch bei bewölktem Himmel kann man sich einen Sonnenbrand holen.“ Noch besser, so der Dermatologe, sei es natürlich, zur Mittagszeit – zwischen 11 und 15 Uhr – überhaupt nicht in die Sonne zu gehen. In dieser Zeit sei die Intensität der Sonnenstrahlen besonders hoch – und damit das Sonnenbad besonders schädlich. Wichtig sei auch ein Kopfschutz, und am besten eine Sonnenbrille zum Schutz der Augen. Und er mahnt: „Auch bei bewölktem Himmel kann man sich einen Sonnenbrand holen.“<h3> Haut merkt sich Schäden und reagiert mit Verspätung</h3>Noch gefährlicher für die Haut als ein Sonnenbad am Meer ist allerdings eine Bergtour. „Mit jeden 1000 Höhenmetern nimmt die UV-Belastung für die Haut um 13 bis 14 Prozent zu“, erklärt er. Und darin liege auch die Ursache, warum in Südtirol – ähnlich wie etwa auch in der Schweiz – die Menschen häufiger an Hautkrebs erkrankten als etwa in flachen Gebieten. Das tückische am Hautkrebs sei, dass man ihn nicht als sofortige Konsequenz bekomme. Dann würden die Menschen sicher eher auf ihre Haut aufpassen. Die Haut jedoch merkt sich Schäden – und reagiert mit Verspätung – 20 oder 30 oder gar noch mehr Jahre später. „Was wir derzeit ,ausbaden‘, ist der ,Braune Haut-Hype‘ der 70er, 80er und auch noch 90er Jahre“, so der Dermatologe. <BR /><BR />Dr. Gampers gute Nachricht: „Wird ein Hautkrebs frühzeitig erkannt, sind die Heilungschancen sehr gut.“ Er rät daher: „Jeder Erwachsene sollte regelmäßig, am besten alle 2 Jahre, eine Vorsorgeuntersuchung bei einem Dermatologen machen. Zudem sollte man seinen Körper gut kennen und Veränderungen der Haut ernst nehmen: Alles, was anders aussieht und sich anders verhält, also eine Art Alleinstellungsmerkmal hat, kann ein Alarmzeichen sein. Spätestens dann ist eine Visite angebracht“, so der Experte.