Not macht erfinderisch, auch Parkplatznot. Und die ist in Oberlana – besonders rund um den Busbahnhof Lana – chronisch. Im Juli wurden am Parkplatz der Vigiljochbahn Schranken aufgestellt und Parkgebühren eingeführt. „Das war für mich der Dolchstoß“, sagt Ernst Amort, Besitzer des „C+C Amort“. Dass auf seinen rund 170 Parkplätzen Kunden des kleinen Einkaufszentrums parken, darüber wacht nun eine deutsche Firma. „Wildes“ Parken kann richtig teuer werden. <BR /><BR />Das Parkplatz-Problem rund um den Busbahnhof bestehe seit dessen Umbau 2012, schickt Amort voraus. „Menschen kommen mit dem Auto bis nach Lana, lassen das Auto dort stehen und fahren dann mit dem Bus nach Meran. Viele stellten bei mir das Auto ab“, sagt Amort. Dann sei die Kapazität der Vigiljochbahn um rund 40 Prozent erhöht worden, „aber die Parkplätze blieben dort dieselben. Bei einer App für deutsche Urlauber war mein Parkplatz explizit als Gratis-Parkplatz geführt“, sagt er.<BR /><BR />In Vergangenheit, als Harald Stauder noch Lananer Bürgermeister war, hatte Amort angedacht, den Parkplatz sozusagen als blaue Parkplätze mit Parkuhr und 90 Minuten freiem Parken an die Gemeinde zu übergeben. Diesen Plan hat er selbst wieder fallengelassen. „Stattdessen habe ich Schilder aufgestellt mit dem Hinweis, dass das Auto nur für eine gewisse Zeit abgestellt werden darf. Das hat nur kurzzeitig geholfen“, sagt Amort. An Wochenenden bei schönem Wetter seien seine Parkplätze zu Dreivierteln mit Autos von Wanderern gefüllt gewesen, unter der Woche stellten Pendler ihre Autos ab.<BR /><BR />Mit der Einführung der Parkplatzgebühr an der Talstation der Vigiljochbahn – für Nicht-Nutzer der Seilbahn sind 25 Euro Parkplatzgebühr zu berappen – im Juli habe sich die Situation „drastisch verschärft“. <BR /><BR />„Eine Schranke samt Wechselautomat und einem eigenen Menschen, der den Parkplatz bewirtschaftet, diese Plage wollte ich mir nicht antun. Dann wurde ich auf eine deutsche Firma aufmerksam gemacht. Diese überwacht mit Kameras die ein- und ausfahrenden Autos“, erklärt Amort. Nun dürfen Kunden zwei Stunden parken „plus angemessener Toleranzzeit“, sagt der Unternehmer.<BR /><BR /><i>s+ hat über dieses deutsche Unternehmen für Parkmanagement bereits im Juli berichtet. Es managt unter anderem auch den Parkplatz in Montiggl. <a href="https://www.stol.it/tag/Digitales%20Parkkonzept" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier mehr dazu.</a></i><BR /><BR />Wenn man länger parkt? Dann setzt es Strafen: 34 Euro fürs Überziehen der erlaubten Parkzeit bis zu einer Stunde, 54 Euro, wenn man mehr als eine Stunde überzieht. Je länger, umso höher die Strafe plus Spesen. „Denn diese Firma muss sich die Autokennzeichen erst bei den Carabinieri besorgen. Aber das macht alles diese Firma. Ich verdiene nichts daran, ich will nur freie Parkplätze für die Kunden“, sagt Amort. Strafen für Kunden, die aus besonderen Gründen die Parkdauer überziehen, „können rückwirkend blockiert werden. Sie müssen aber zu mir kommen“, so der „C+C Amort“-Chef.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1208670_image" /></div> <BR /><BR />Seit dem 14. August ist die Parkplatzüberwachung aktiv. Zwei Tage vorher wurden die Schilder auf Deutsch, Italienisch und Englisch aufgestellt. „Und es hatte eine sofortige Wirkung. Die deutschen Touristen kennen diese Schilder schon bestens. Auch Autos von Leuten, die in Lana arbeiten und die wir täglich da hatten, sind nicht mehr da. Die Kunden sind zu 90 Prozent zufrieden. Wir leben von der Kundschaft, damit bezahlen wir die Angestellten. Die Kunden wollen einen freien Parkplatz und das habe ich jetzt erreicht. Ich hatte keine andere Wahl und für mich war es eine gute Wahl“, resümiert Amort.