Nicht nur die Bürgerinnen und Bürger haben mitunter ihre Schwierigkeiten mit der öffentlichen Verwaltung – auch die öffentliche Verwaltung selbst hat Probleme damit. Das wird des öfteren bei Sitzungen von Gemeinderäten oder Bezirksrat klar. <BR /><BR />Jüngst war in Letzterem das Thema einer (geplanten) Neuordnung des Landes besprochen worden, welches Bäche zum Inhalt hat. Genauer gesagt, auch Bächlein und regelrechte Rinnsaale, wie der Marteller Bürgermeister Georg Altstätter erklärte.<BR /><BR />Es gebe Pläne, für jeden Übergang über öffentliche Gewässer im Land Konzessionen auszustellen. Damit seien dann aber natürlich auch Verantwortlichkeiten und Haftung verbunden, ergänzte der Marteller BM. Er habe gehört, dass dies offenbar auf eine staatliche Regelung zurückzuführen sei – aber das helfe hier auch nicht weiter, denn das Ganze sei himmelschreiend.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1165590_image" /></div> <BR />Im Nationalparkgebiet würde wohl das Land selbst als Konzessionär aufscheinen, vermutete Altstätter. Aber darüber hinaus? Es gebe zig Übergänge über Flüsse bzw. Bäche, wer soll hier überall zuständig werden? Grundeigentümer? Gemeinden? Tourismusvereine? Es gebe allein im Gemeindegebiet Martell Dutzende von Brücken aller Art, das Problem sei groß. <BR /><BR />Übrige Bezirksräte sahen das ebenso. Der Malser BM Josef Thurner, sagte solche Regelungen seien ärgerlich. Wenn schon, sollte das Land auch den Bach übergeben, nicht nur die Brücke – dann manche man das gerne. Bezirkspräsidentin Roselinde Gunsch sagte, dass zumindest nach Größe des Gewässers zu unterscheiden sei – denn was ist z. B. mit Übergängen bei Wanderwegen auf 3000 Metern? <BR /><BR />Bezirksrat Joachim Weiss ergänzte, dass auch das Bonifizierungskonsortium eine derartige Mitteilung erhalten habe und der Latscher BM Mauro Dalla Barba fragte sich, ob Brücken abgerissen werden müssten, wenn sich kein Konzessionär fände? Außerdem stelle sich die Frage, wer das dann bezahle und – überhaupt – die tausenden von Fällen im Land kontrolliere? Im Rat waren sich alle einig: Da muss nochmals geredet werden. Der Kastelbell-Tscharser BM Gustav Tappeiner hatte sich diesen Auftrag bereits notiert, er ist Vertreter im Rat der Gemeinden.