„Am kommenden Wochenende kratzen wir bereits an die 30-Grad-Marke, zu Beginn der nächste Woche wird sie überschritten - somit dürfen wir uns nach langer Zeit zumindest auf ein paar sommerlich warme Tage freuen“, erklärte der Meteorologe Peterlin.Durchschnittstemperatur von 21,8 GradDie durchschnittliche Juli-Temperatur von 21,8 Grad Celsius in Bozen lag etwa um 1,5 Grad Celsius tiefer als der langjährige Mittelwert. Der heurige Monat ist laut Peterlin vergleichbar mit einem Juli der 60er- und 70er-Jahre.Juli des Vorjahres zählt zu den wärmsten überhauptLaut dem Landeswetterdienst wurde aufgrund der Klimaerwärmung, die besonders seit den 80er-Jahren zu spüren ist, Südtirol letzthin von heißen Sommermonaten „verwöhnt“. "Besonders sticht der Juli des vergangenen Jahres hervor, der zu den wärmsten überhaupt zählte.Heuer war es dagegen so kühl wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr.""Auch 2000 folgten auf einem heißen Beginn Temperaturrückgang und Regen", so Peterlin.Nur an neun Tagen die 30 Grad überschritten"Der heißeste Tag des heurigen Juli war der 12. Juli mit 35,1 Grad Celsius in Auer. Die Hitzewelle hielt nur kurz an, gerade einmal an neun Tagen wurde in Bozen die 30 Grad-Marke überschritten. So wenige Hitzetage in einem Juli habe es seit 30 Jahren nicht mehr gegeben", erklärte Peterlin.Werte nahe dem Gefrierpunkt im PustertalLaut dem Landeswetterdienst war es dagegen noch am 3. Juli im Pustertal kalt, in Toblach wurde ein Tiefstwert nahe dem Gefrierpunkt von 1,2 Grad Celsius gemessen. Nur sehr selten werden im Juli in Südtirol solche Werte gemessen.Tiefdruck über Mitteleuropa erzeugt unbeständiges JuliwetterZu verdanken habe Südtirol das unbeständige Juliwetter einem mächtigen und vor allem stabilen Tiefdruckkomplex über Mitteleuropa, der das Wetter seit dem 13. Juli bestimme und immer wieder Regen und Gewitter bringe, so Peterlin.Niederschlag nicht überdurchschnittlichTrotz einer hohen Anzahl von Regentagen waren die Niederschlagsmengen laut dem Meteorologen in weiten Teilen des Landes nicht überdurchschnittlich. In Sterzing sind 70 Prozent des üblichen Regens gefallen. In Brixen und Meran waren es 80 Prozent des Sollwertes. In den verbleibenden zwei Tagen wird laut Prognosen des Landeswetterdiensts nicht viel dazukommen.Deutlich mehr Regen aufgezeichnet haben die Wetterstationen Ladurns (Pflersch), Wolkenstein, Ridnaun und Rein in Taufers mit über 170 Liter pro Quadratmeter. Am meisten geregent hat es im heurigen Juli in Wolkenstein, wo 192 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fielen, so Peterlin.Sonnig begonnen, dann kalt und wechselhaftSonnig hatte der Juli 2011 begonnen. Zunächst war es nur mäßig warm, danach stiegen die Temperaturen aber von Tag zu Tag an und gipfelten in einer kurzen Hitzewelle, vom 9. bis 12. Juli wurden Höchstwerte bis 35 Grad Celsius erreicht.In den ersten zwei Wochen störten nur einige, wenn auch teils heftige Gewitter den Hochsommer. Am 13. Juli überquerte eine Gewitterfront mit über 7600 Blitzeinschlägen das Land und brachte eine nachhaltige Abkühlung.Die Wetterlage stellte sich komplett um und die Temperaturen sollten in den darauf folgenden zwei Wochen keine 30 Grad Celsius mehr erreichen. Es wurde immer kälter und äußerst wechselhaft, fast kein Tag verging ohne Regenschauer.Am 20. schneite es sogar bis auf 2200 Meter Meereshöhe herab: Sesvenna, Schlern, Plose, Geisler und die Drei Zinnen wurden angezuckert. Wechselhaft verliefen auch die letzten Tage des Monats.