In Sarns gehen die Wogen hoch. 100 Bürger demonstrierten mit Transparenten gegen die Schottergrube, die Gemeinde steht hinter den Bürgern. Warum es dennoch nicht sicher ist, ob das Projekt gestoppt werden kann, lesen Sie hier.<BR /><BR />Auf Einladung der SVP-Ortsgruppe haben sich am Samstag rund 100 Bürger an der Kundgebung gegen die südlich des Dorfes geplante Schottergrube beteiligt. Antragsteller Markus Obwexer betonte, dass Brixen Schotter und Auffüllflächen dringend benötigt. Die Bürger machten lautstark klar, dass sie keine Schottergrube in Sarns wollen. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="754892_image" /></div> <BR />Mit Transparenten mit der Aufschrift „Stopp – kein Lärm und Staub“, „Stopp, der Grube“, „Kein Schotter für den Schotter“, „Stopp mehr Verkehr und Lkw“ waren die 100 Bürger zur Kundgebung gekommen, zu der SVP-Ortsobmann Josef Wachtler und Moderator Christian Untermarzoner begrüßten.<BR /><BR /><BR /><BR />Bürgermeister Peter Brunner erläuterte, dass Stadtrat und Kommission für Raum und Landschaft bereits im Herbst das Ansuchen für eine Schottergrube einstimmig abgelehnt hatten. Ende Jänner begutachtete die Dienststellenkonferenz des Landes das Projekt mit 18 Auflagen positiv. Ein Umweltverträglichkeitsverfahren sei nicht eingeleitet worden. „Die Schottergrube in Sarns ist für uns inakzeptabel“, sagte Brunner entschlossen. Der Standort liege zu nah an Siedlungen und Obstwiesen. Zudem würde sich der Lkw-Verkehr enorm steigern. Die Zufahrt sei von Süden geplant. Auch der Ort Albeins würde belastet. <BR /><BR />„Albeins weiß, was es heißt, eine Schottergrube zu haben und über Jahrzehnte mit der Belastung zu leben. Die aufgelassene Schottergrube stellt heute noch eine Narbe in der Landschaft dar“, sagte Brunner. Wie die SVP-Ortsgruppe Sarns hat sich auch die SVP Albeins gegen die Neuausweisung in Sarns ausgesprochen. <h3> 2 Bauphasen – 7 Jahre Schottergrube</h3>Die Schottergrube in Sarns soll in 2 Bauphasen 7 Jahre lang betrieben und wieder verschlossen werden. Brunner berichtete, dass die Gemeinde Aufsichtsbeschwerde bei der Landesregierung einreichen und eine UVP fordern werde. Sollte dies nicht zur Ablehnung der Grube führen, werde die Gemeinde rechtliche Schritte einleiten. Brunner bot an, mit dem Antragsteller einen Alternativstandort zu suchen. Eine kleinere Grube am ausgewählten Standort lehne er ab. Auch Umwelt- und Fraktionsstadtrat Peter Natter betonte das klare Nein der Gemeinde.<h3> Tiefbauunternehmer unterstützen Projekt</h3>„Wir können nicht immer nur bauen und nicht für den Nachschub an Beton sorgen“, betonte Antragsteller Markus Obwexer. Er unterstrich, dass Brixen Schotter und Aushubfläche benötigt. Zudem handle es sich bei dem Projekt nicht um eine Schottergrube, sondern lediglich um einen Aushub, den er sauber durchführen und verschließen werde. „Niemanden passt der Standort neben seinem Haus. Doch so leid es mir tut, wir kommen nicht aus“, erklärte er. <BR /><BR />Die Bürger müssten anerkennen, dass die Gemeinde 50 Cent pro Kubikmeter geförderten Schotter erhalte. Das Geld könne in Sarns investiert werden. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="754895_image" /></div> <BR /><BR />Die Grundbesitzer haben laut Obexer mit einer Ausnahme zugestimmt. Die 3 Bauern erklärten am Mikrofon allerdings, sich lediglich nicht explizit dagegen ausgesprochen zu haben oder missverstanden worden zu sein.<BR /><BR /><BR /> Sigrid Strobl, Vertreterin der Berufsgruppe Baugewerbe im Landesverband der Handwerker, betonte, dass der Eindruck, es geben nur Gegner gegen die Schottergrube, falsch sei. Die Tiefbauunternehmer stehen hinter dem Projekt. <h3> Klares Nein des Bauernbundes</h3>Bauernbundbezirksobmann Konrad Obexer unterstrich die Einschränkungen für die Obstwiesen durch eine Schottergrube. „Der Staub hängt sich an die Hagelnetze, der mit dem Regen auf die Früchte rieselt“, begründete er das Nein des Bauernbundes. Die Obstgüter seien 5 bis 15 Jahre nicht nutzbar, die Belastung für die Anrainer noch höher. <h3> Achammer: Noch keine Entscheidung gefallen</h3>Landesrat Philipp Achammer betonte, dass keine Entscheidung gefallen sei. Er plädierte, sachlich zu bleiben, abseits des technischen Weges mit dem Antragsteller eine Alternative zu suchen. <BR /><BR />In der Diskussion machten die Bürger sehr emotional klar, welche großen Nachteile und Einbuße an Lebensqualität sie befürchten.