„Die Covid-19-Pandemie hat die Bedeutung des Stillens für eine passive Immunität der Babys über spezifische Anti-SARS-CoV-2-Antikörper in der Muttermilch betont“, schrieben dazu Christoph Hochmayr von der Abteilung für Pädiatrie II (Neonatologie) der MedUni Innsbruck und seine Co-Autoren in der Fachzeitschrift „Nutrients“.<BR /><BR />Die Innsbrucker Wissenschafter haben zwischen 2020 und 2023 Muttermilch von Frauen untersucht, die während der Schwangerschaft oder rund um die Entbindung einen positiven SARS-CoV-2-Test gehabt hatten. Getestet wurden dabei insgesamt 140 junge Mütter mit 144 Neugeborenen.<BR /><BR />Die Ergebnisse der Studie: Ganz besonders hoch waren die gegen das Spike-Protein der Covid-19-Erreger gerichteten IgA-, IgG- und IgM-Antikörper (72 Prozent, 86 Prozent und 41,7 Prozent) im Kolostrum – also in jener Substanz, die von den Brustdrüsen als erstes nach einer Schwangerschaft produziert wird. Die Konzentration der Antikörper nahm dann mit der Zeit in normaler Muttermilch ab.<h3> Stillen als Schutz für Babys in einer Pandemie</h3>„Mütter mit Impfung und natürlicher Infektion zeigten höhere Anti-S1RBD-IgA- und -IgG-Titer (Antikörper gegen das Spike-Protein; Anm.) in jeder Form der Muttermilch“, stellten die Innsbrucker Experten fest. Die Covid-19-Impfung verhindere vor allem schwere Krankheitsverläufe. Totimpfstoffe seien hingegen nicht optimal geeignet, um Infektionen selbst zu verhindern. Die Konzentration der Antikörper war auch abhängig vom Verlauf der vorangegangenen Covid-19-Erkrankung.<BR /><BR /> Weiters ergab die Untersuchung, dass Mütter nach einer schwereren Erkrankung mehr Antikörper in der Milch hatten als jene Mütter, bei denen die Krankheit einen leichten oder gar asymptomatischen Verlauf zeigte. Jedenfalls zeige die Studie auch die Bedeutung des Stillens als Schutz für das Neugeborene in einer Pandemie, betonen die Innsbrucker Fachleute.