Seit nunmehr drei Jahrzehnten liefert der Wetterdienst Südtirol nicht nur tägliche Berichte über das Wettergeschehen, sondern auch Warnungen vor Extremwetterereignissen wie Hitzewellen oder Unwettern. <BR /><BR />Doch wie entsteht eigentlich ein verlässlicher Wetterbericht für Südtirol? „Für eine Prognose braucht es als Erstes Beobachtungen, also weltweite Messdaten von Wetterstationen – in Südtirol gibt es 96 davon –, Satelliten, Wetterballone und Radardaten“, erklärt der Meteorologe des Landes Dieter Peterlin. <BR /><BR />Verarbeitet werden diese Unmengen an Daten schließlich von Supercomputern, um mit mathematischen und physikalischen Gleichungen in die Zukunft zu rechnen. „Wir Meteorologen bekommen diese Berechnungen täglich, verbessern sie auf Grundlage unserer lokalen Erfahrungen und Kenntnisse und verfassen daraus Prognosen“, so der Landesmeteorologe. Die Vorhersagen werden täglich auf der Website „Wetter Südtirol“ sowie über die dazugehörige App veröffentlicht.<h3> Hitzewelle bringt uns noch bis Juli zum Schwitzen</h3>Wie zuverlässig die Vorhersagen mittlerweile sind, zeigt sich am Beispiel der aktuellen Wetterlage, die ganz Südtirol ins Schwitzen bringt. Wie Peterlin schreibt, weiß man, <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/36-grad-suedtirol-erlebt-bisher-heissesten-tag-des-jahres" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">dass der gestrige Mittwoch der heißeste Tag des Jahres war</a> und dass die Hitze noch bis in den Juli hinein anhalten wird. <BR /><BR />Die Genauigkeit der Wettervorhersage habe sich in den letzten drei Jahrzehnten deutlich verbessert. Heute könne man in allen Bereichen – ob Temperatur oder Niederschlag – weiter, genauer und zuverlässiger vorhersagen. Eine zentrale Rolle spielt dabei Künstliche Intelligenz. Während die Datenverarbeitung für Wetterkarten aktuell im klassischen Sinne mehrere Stunden in Anspruch nimmt, liefern KI-gestützte Modelle diese innerhalb weniger Minuten. <BR /><BR />Aktuell diene Künstliche Intelligenz als Unterstützung, stellt Peterlin klar. „Es ändert lediglich die Art und Weise, wie Meteorologen arbeiten, kann uns aber nicht ersetzen. Die Einschätzung lokaler Gegebenheiten bleibt nach wie vor in unserer Hand.“ Dennoch ist sich der Landesmeteorologe sicher: „In Zukunft wird sich durch KI einiges ändern.“ <h3> Zuverlässige Wetterprognose bis zu einer Woche vorher</h3>Trotz aller Fortschritte bleibt die Wettervorhersage besonders in gebirgigen Regionen wie Südtirol eine Herausforderung. „Die Berge beeinflussen das Wettergeschehen stark. Prognosen für das Flachland sind einfacher“, so Peterlin. Verlässliche Wettervorhersagen für Südtirol reichen aktuell rund eine Woche in die Zukunft. Alles darüber hinaus sei trotz modernster Technik eher ein „Ratespiel“. <BR /><BR />Mit Blick auf die kommenden 30 Jahre zeigt sich der Landesmeteorologe optimistisch, aber realistisch: „Die Prognosen werden besser. Aber: eine hundertprozentige Wettervorhersage wird es für das chaotische System Wetter nicht geben.“