Der Fall in L’Aquila kam ans Licht, nachdem eine Studentin in ihrem Badezimmer einen merkwürdigen Lichtreflex bemerkt hatte. Bei genauerem Hinsehen entdeckte sie eine Mini-Kamera, versteckt hinter einer Zimmerpflanze. Sie alarmierte sofort die Polizei, die daraufhin alle Wohnungen im Gebäude überprüfte. Sie fand Geräte in Badezimmern, Schlafzimmern, unter Lampen und sogar in Waschmaschinen. <BR /><BR />Insgesamt haben sich bisher 15 Personen bei der Polizei gemeldet – darunter Studierende, Sportler und auch Angehörige der Finanzwache, die alle in dem Haus wohnten. Bei der Durchsuchung der Wohnungen fanden die Ermittler Mikro-Kameras mit eigenen Speicherkarten und WLAN-Verbindungen, die an den Vermieter gekoppelt waren.<h3> Privatleben in Echtzeit ausspioniert</h3>In der Wohnung des Verdächtigen fand die Polizei schließlich nicht nur noch verpackte Spionagegeräte, sondern auch rund 80.000 Euro in bar sicherstellte. Die Ermittler vermuten, dass der Mann mit den heimlich aufgenommenen Videos Geld verdient haben könnte. Auf seinem Smartphone entdeckten sie eine App, mit der er die Aufnahmen in Echtzeit verfolgen und speichern konnte.<BR /><BR />Die Staatsanwaltschaft von L’Aquila ermittelt nun wegen unerlaubter Einmischung in das Privatleben. Ob der Mann die Aufnahmen tatsächlich weitergegeben oder verkauft hat, ist derzeit Gegenstand weiterer Ermittlungen.<BR /><BR />Der Fall sorgt in der Stadt für Entsetzen – nicht nur unter den betroffenen Mietern, sondern auch unter den Nachbarn. Ein Ermittler sprach gegenüber italienischen Medien von einem „Mosaik des Grauens“, das sich in dem Mehrparteienhaus abgezeichnet habe.