s+ hat 12 prominente Südtiroler und Südtirolerinnen gefragt, wie sie den Tag des Terrors heute vor 20 Jahren erlebt haben. <BR /><BR /><BR /> Die Supermacht USA wurde auf dem eigenen Territorium massiv angegriffen und sollte davon noch über Jahre und Jahrzehnte hinaus traumatisiert sein. So verwundert es nicht, wenn allein beim Anblick jener Bilder sich auch hierzulande ein diffuses Gefühl von Ohnmacht, Angst und Unsicherheit breitmachte. Unweigerlich spürte man, dass etwas bis dato Unerschütterliches ins Wanken geraten war. Die Weltordnung würde nach „9/11“ eine andere sein. 20 Jahre später ist das noch spürbar. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="679556_image" /></div> <Fett><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />Sepp Kaser</Fett>, Kulturreferent der Schützen des Bezirkes Brixen, war am 11. September 2011 mit seinem Lkw gerade auf einer Fahrt von Turin Richtung Norden, als er auf der Raststätte in Dalmine in der Provinz Bergamo von den Anschlägen erfuhr. „In der Raststätte sahen alle fern, und die Stimmung war bedrückt. Niemand kannte sich so recht aus, was genau passiert war und wie es weitergeht“, berichtet Kaser. Die Angst vor einem Krieg, die seine Generation von den Eltern und Großeltern kannte, war wieder präsent.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="679559_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />„Ich habe live im Fernsehen gesehen, wie das zweite Flugzeug in den Turm krachte“, berichtet Bozens Wirtschafts- und Tourismusstadträtin <Fett>Johanna Ramoser</Fett>. Sie war gerade von der Arbeit nach Hause gekommen, als sie ihre Mutter vor dem Fernseher vorfand. „Als das zweite Flugzeug in den Turm raste, war das ein Schock. Keiner verstand, was passierte. Als klar wurde, dass es ein Anschlag war, musste ich immerzu an die armen Menschen im Flugzeug denken und welche Ängste sie wohl ertragen mussten“, berichtet Ramoser. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="679562_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />„Ich war im Auto und fuhr von Brixen in mein Heimatdorf Gais, um dort meine 2 Brüder zu besuchen“, erinnert sich <Fett>Bischof Ivo Muser</Fett>. Genau bei der Mühlbacher Klause habe er im Radio vom schrecklichen Anschlag gehört; es war sogar die Rede von möglichen 20.000 Toten. „Als ich in Gais ankam, habe ich dann im Fernsehen zum ersten Mal die Bilder gesehen, die ich sicher nicht mehr vergesse. Immer, wenn ich bei der Mühlbacher Klause vorbeifahre, fällt mir die Schreckensnachricht dieses 11. September 2001 ein.“ <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="679565_image" /></div> <Fett><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />Peter Girtler</Fett>, Sternekoch aus Sterzing, war damals als Koch in einem Hotel in Obereggen beschäftigt. „Ich habe in meiner Zimmerstunde einen Film geschaut, als alle Sendungen unterbrochen wurden und ich die furchtbaren Bilder der Anschläge sah. Ich konnte es nicht fassen. Während der Arbeit am Abend lief in der Küche ein Radio. Es gab nur mehr dieses Thema. Wir waren bestürzt und konnten uns nicht vorstellen, wie es weitergeht. Es ist weitergegangen, irgendwie. Aber es ist nichts mehr, wie es vorher war“, sagt Girtler. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="679568_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />Das Entsetzen über den schrecklichen Terroranschlag vom 11. September 2001 hat sich in das Gedächtnis von <Fett>Eva Prantl</Fett>, der Vorsitzenden der Umweltschutzgruppe Vinschgau, eingebrannt. „Ich hätte so etwas nie für möglich gehalten und habe mich gefragt: Wer tut so was Schreckliches.“ Sie sieht die Fernsehbilder vor sich, die die flüchtenden Menschen in den Straßenschluchten zeigen, und denkt oft an die mehr als 3000 Toten. „Amerika schien immer unverwundbar. Dieser Mythos ist vor 20 Jahren zerstört worden.“ <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="679571_image" /></div> <Fett><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />Peter Trenkwalder</Fett>, Filmproduzent aus Sterzing, erfuhr am 11. September vor 20 Jahren in einem Blumengeschäft von den Anschlägen. „Es war mein zweiter Hochzeitstag, und ich wollte meiner Frau einen Strauß kaufen. Bei den Bildern im Fernsehgerät des Geschäfts brach für mich eine Welt zusammen. Ich bin nur mehr nach Hause zu meiner Frau. Als Handwerker hinterfrage ich immer alles, bis ich es bis ins Detail verstehe. Diesen feigen Anschlag konnte ich nicht verstehen und verstehe ihn bis heute nicht“, sagt er. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="679574_image" /></div> <Fett><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />Martin Haller</Fett>, Präsident des Wirtschaftsverbandes Handwerk und Dienstleister (lvh), saß gerade im Auto, als er im Radio vom Anschlag erfuhr: „Ich war damals Anfang 20, und es war mein erster Ausflug in meinem frisch restaurierten Fiat 500. Die Nachricht hörte sich für mich im ersten Moment völlig unwirklich an. Nie hätte ich mir so etwas je vorstellen können“, sagt er. „Es dauerte bis zum nächsten Tag, bis ich allmählich verstand, was da passiert war. Ich fühlte mich auch in meiner eigenen Sicherheit eingeschränkt.“ <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="679577_image" /></div> <Fett><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />Reinhard Steger</Fett>, der Präsident des Südtiroler Köcheverbandes, war gerade intensiv mit der Schule und der Organisation des Unterrichts befasst. „Von einem Moment auf den nächsten wurde alles in Frage gestellt. Es kam ein tiefes Gefühl der Ohnmacht, der Hilflosigkeit, der Angst, der Kriegsangst auf. Die Meldungen in den Medien überschlugen sich; die schrecklichen Bilder aus Manhattan, und dazu eine tiefe innere Sorge: Wo ist meine Frau, meine Kinder, die Eltern, die Familie? Und ich allein im Auto unterwegs …“<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="679580_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />In einer Lernpause genehmigte sich die damals 22-jährige <Fett>Sabine Cagol</Fett>, heute Präsidentin der Psychologenkammer, einen Abstecher zur nächstgelegenen Bar in der Bozner Museumsstraße, als dort die Bilder des Anschlages im TV liefen. „Immer mehr Leute standen dort herum, und erst nach und nach verstanden wir, dass es sich nicht um einen Film handelte“, sagt sie. Die Geschehnisse seien derart surreal gewesen, dass sie etwas Zeit brauchte, um zu verstehen, was passiert war. Ihr Sicherheitsgefühl habe darunter aber nicht gelitten. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="679583_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />„Ich war am 11. September 2001 in Bozen und habe dort ein Seminar geleitet“, erinnert sich der Lananer Bürgermeister <Fett>Harald Stauder</Fett>. „Auf dem Retourweg habe ich im Autoradio von diesen Ereignissen gehört. Ich hatte damals einige Freunde, die in New York gearbeitet haben, und die mit mir an der Diplomatischen Akademie in Wien studiert hatten und bei der UNO waren.“ Er sei besorgt gewesen und habe versucht, sie zu kontaktieren, was einige Zeit nicht gelungen sei. „Zum Glück waren sie nicht unter den Opfern“, sagt er.  <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="679586_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />Es war Weinlese, und <Fett>Alexander von Egen</Fett> befand sich in einem seiner Weingüter in Kaltern. „Da bekam ich einen Anruf und erfuhr, was in New York geschehen war“, erinnert sich von Egen. Er fuhr zu einer Freundin und verfolgte die Fernsehberichte. So war er dabei, als das zweite Flugzeug in den zweiten Tower des World Trade Center flog. „Unglaublich, furchtbar und schlecht für die ganze Welt, dachte ich nur. Ich war öfter im Restaurant oben in einem der Türme und erlebte den Einsturz besonders emotional mit“, sagt von Egen. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="679589_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />„Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen: Ich kam vom Klauben heim und hörte, dass etwas passiert war. So schaltete ich schnell den Fernseher ein und verfolgte am Bildschirm, was da abging“, sagt <Fett>Klaus Runer</Fett>, ehemaliger Bürgermeister von Terlan und Obmann des Südtiroler Theaterverbandes. Der Anschlag auf die Twin Towers in New York habe gezeigt, wie verletzlich die Welt ist und mit welch einfachen Mitteln sie ins Herz getroffen werden kann. Runer hatte die Türme als Tourist besichtigt und war auch oben.<BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/video/media/terroranschlag-auf-das-world-trade-center-wie-911-die-welt-veraenderte" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier noch einmal die Ereignisse von vor 20 Jahren zusammengefasst im Video. </a><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />