s+ hat bei Verbandsvertretern nachgefragt, was der Sommer 2021 bringt. <BR /><BR /><BR /><BR />Noch gibt es viele Unsicherheiten, wie denn der Fest-Sommer aussehen wird. Mit der Verordnung des Landeshauptmannes vom 18. Juni wurde die Basis für Dorf- und Wiesenfeste geschaffen. Seit jeher sorgen in Südtirol vor allem Vereine, wie die vielen Freiwilligen Feuerwehren und Musikkapellen, für solche Feste. Während im vergangenen Sommer so gut wie alle Feste ins Wasser fielen, könnte sich in den nächsten Monaten, im kleineren Rahmen, durchaus etwas tun – an Normalität ist aber wohl noch lange nicht zu denken, wie s+ in Erfahrung bringen konnte. <BR /><BR /><b>Keine großen Jubiläumsfeiern</b><BR /><BR />Die Tendenz bei den Musikkapellen in Sachen Sommerfesten ist klar und geht eher in Richtung Verlegung auf nächstes Jahr bzw. in Richtung kleinere Veranstaltungen. „Es stünden einige schöne, große Jubiläumsfeiern an. Wie das 200-Jährige der Musikkapelle Toblach sowie das 150-Jährige der Musikkapelle Vahrn sowie. Diese wurden bereits abgesagt“, erklärt Pepi Fauster, Obmann des Verbands Südtiroler Musikkapellen (VSM).<BR /><BR />Die Planungen für derart große Veranstaltungen laufen nicht nur Monate, sondern teils Jahre im Voraus. „Ohne Planungssicherheit sind solche Events natürlich nicht zu stemmen“, so Fauster. Die Musikkapelle Kiens etwa, die in diesem Jahr ihr 200-jähriges Jubiläum begeht, setzt voraussichtlich auf ein Fest im kleineren Rahmen. <BR /><BR /><embed id="dtext86-49557883_quote" /><BR /><BR />Der VSM-Obmann lobt dennoch die Einstellung der Kapellen: „Dass die meisten bereits beschlossen haben, die größeren Feste zu verlegen, das ist richtig und verantwortungsvoll.“ Im nächsten Sommer solle dann Planungssicherheit bestehen und es könne wieder groß gefeiert werden. „Kleinere Feierlichkeiten kann ich mir aber durchaus vorstellen“, so Fauster. Schließlich seien Feste auch wichtig für die Finanzierung der Vereine. <BR /><BR />So dürften durchaus einige Feste in Südtirols Dörfern stattfinden, bestätigt ist hierbei jedoch Stand jetzt wenig. „Man muss aber abwarten, es kann sich noch einiges tun in Zeiten wie diesen“, weiß Fauster. Einige Feste dieser Art könnten Ende Juli bzw. im Laufe des Augusts stattfinden, derweil können sich Corona-Lage und Verordnungen freilich wieder ändern. <BR /><BR /><b>Warten auf Präzisierungen</b><BR /><BR />Derzeit jedenfalls sei noch vieles ungewiss. „Man weiß noch nicht wirklich, unter welchen Bedingungen Feste abgehalten werden können“, sagt Fauster. <BR /><BR />Fauster sieht allerdings auch einen Widerspruch in der aktuellen Verordnung, die Feste im gewissen Rahmen wieder zulässt. Organisierte öffentlich zugängliche Veranstaltungen – zu denen auch Dorf- und Wiesenfeste zählen – dürfen laut Verordnung unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen und nach Vorweisen einer sogenannten „grünen Bescheinigung“ (für Geimpfte, negativ Getestete und Genesene) abgehalten werden. „Im selben Punkt steht jedoch, dass für den Ausschank die Regeln aus dem Gastronomiebereich gelten“, so Fauster. Laut diesen Regelungen sei im Freien aber keine „grüne Bescheinigung“ notwendig. Einige Präzisierungen in der Verordnung sind somit wohl schon jetzt notwendig, bevor „gefeiert“ wird. <BR /><BR /><b>Die Wehren warten ab</b><BR /><BR />Zu solchen Präzisierungen könnte es bereits im Laufe der kommenden Woche kommen. Dann nämlich soll es eine neue Verordnung mit Klarstellungen und genaueren Regelungen zu Wald- und Wiesenfesten geben. „Man muss jetzt schauen, welche Präzisierungen es gibt und welche Regeln exakt gelten“, erklärt der Präsident des Landesverbands der Freiwilligen Feuerwehren Südtirols, Wolfram Gapp. <BR /><BR />Dieser Woche fand ein Treffen zwischen Gapp und Zivilschutzlandesrat Arnold Schuler statt. „Sobald die neue Verordnung da ist und etwas mehr Klarheit besteht, werden die Wehren weiter planen. Es wird darauf hinauslaufen, dass einige Freiwillige Feuerwehren etwas machen können und andere sagen, dass es sich unter diesen Voraussetzungen nicht lohnt“, so Wolfram Gapp. Vieles hänge auch von den örtlichen Gegebenheiten und Infrastrukturen ab, die den einzelnen Wehren zur Verfügung stehen. <BR /><BR /><b>Finanzielle Auswirkungen</b><BR /><BR />„Manche können unter den dann geltenden Coronavirus-Maßnahmen gut arbeiten, für andere wäre es wohl zu kompliziert“, blickt Gapp voraus. Viele größere Feste wurden aber auch bei den Feuerwehren bereits abgesagt oder auf das kommende Jahr verlegt. Fest stehe allerdings: „Die Gesellschaft sehnt sich wieder nach typischen Dorf- und Wiesenfesten.“ <BR /><BR /><embed id="dtext86-49557887_quote" /><BR /><BR />Ein Totalausfall der Feste hätte für die Wehren jedenfalls weitere fatale finanzielle Auswirkungen. „Die Feste sind wichtige Einnahmequellen“, bestätigt Gapp. Zwei Jahre ohne diese Einnahmequellen wären für die Feuerwehren „ein großes Problem“. <BR /><BR /><b>Gemütliche Zusammenkünfte</b><BR /><BR />Und auch im Katholischen Verband der Werktätigen (KVW) ist die Unsicherheit nach wie vor zu spüren. „Es ist aber ein großer Wunsch der Ortsgruppen, wieder zurück zur Normalität zu kommen“, umschreibt der KVW-Landesvorsitzende Werner Steiner die allgemeine Gefühlslage.<BR /><BR /><embed id="dtext86-49558012_quote" /><BR /><BR />Das Bedürfnis sich zu treffen, gemeinsame Ausflüge, Wanderungen und Wallfahrten zu unternehmen sei mittlerweile groß. Man setze auf gesellige Treffen im kleineren Rahmen, große Feste werde es vorerst nicht geben. Im Juli und August sei der KVW ohnehin traditionell wenig aktiv. Fest steht auch bereits, dass es vorerst keine größeren Heimatfernen-Treffen gibt. Der „Verein der Südtiroler in der Welt“ organisiert jedoch einen Poetry Slam zum Thema Heimat – am 3. Juli auf Schloss Runkelstein in Bozen und unter Einhaltung der Corona-Maßnamen versteht sich.