Kann ein halb verwüstetes Hotel, das noch dazu dazu in der höchsten Gefahrenzone liegt, jemals wieder öffnen? Juniorchef Stefan Zisser hat diese Frage schlaflose Nächte gekostet. <b><BR /><BR /><BR />Herr Zisser, das Land Südtirol sagt, die Hangsicherung sei machbar und finanzierbar, und auch die Gemeinde hat nun grünes Licht für die umfangreichen Schutzbauten gegeben. Was bedeutet das für Sie und für Ihre Familie?</b><BR />Stefan Zisser: Wir haben die gute Nachricht gelesen und natürlich gibt uns das jetzt wieder Hoffnung. Unser Ziel ist es weiterhin, unseren Betrieb wieder aufzubauen. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="660977_image" /></div> <BR /><BR /><b>Neben den 4 Millionen Euro teuren Sicherungsmaßnahmen der öffentlichen Hand wird auch Ihre Familie in die Tasche greifen müssen, um den Felshang direkt oberhalb des Hotels zu sichern. Haben Sie dafür bereits ein Projekt erarbeiten lassen?</b><BR />Zisser: Wir haben natürlich ein Projekt ausarbeiten lassen und dieses ist jetzt mit dem Vorhaben der öffentlichen Hand abzustimmen. Sicherlich werden die Arbeiten, die wir durchführen lassen müssen, komplex sein, da wir sozusagen die nackte Felswand sichern müssen. Dennoch ist es nun ein erster Schritt, dass die öffentliche Hand Ja zur Sicherung gesagt hat. Das war die Voraussetzung, um überhaupt weiterplanen zu können. Wir haben in den vergangenen Monaten wirklich gezittert, ob es zu diesem Schritt kommen wird. Nun sind wir natürlich sehr erfreut, dass es soweit ist. <BR /><BR /><b>Was wird Sie die Felssicherung und der Abtransport des Materials kosten?</b><BR />Zisser: Wenn die Gesamtsicherung des Hangs 4 Millionen Euro kostet, dann wird die Summe, die wir investieren müssen, schätzungsweise bei 15 bis 20 Prozent dieses Betrags liegen. Was hingegen den Abtransport des Materials, also des abgebrochenen Felsens und des zerstörten Gebäudes betrifft, wird es wohl um einen siebenstelligen Betrag gehen, der investiert werden muss. Wir haben eine Versicherung und stehen nicht schlecht da, doch trotzdem können auch wir den finanziellen Rahmen nicht sprengen. <BR /><BR /><b>Wie überwinden Sie den psychologischen Faktor, sprich wie möchten Sie ihren zukünftigen Gästen versichern, dass ein Aufenthalt im Hotel wirklich sicher ist?</b><BR />Zisser: Das Thema Sicherheit betrifft uns in erster Linie selbst, denn wir haben ja im Hotel gewohnt und müssen uns in erster Linie sicher fühlen, wenn wir wieder öffnen wollen. Ich glaube, wenn die Zone von einer Gefahrenzone rot zur Gefahrenzone blau wird, ist das schon ein sehr starkes Signal. Die absolute Sicherheit gibt es bekanntlich sowieso nirgends. <BR /><BR /><embed id="dtext86-49768577_quote" /><BR /><BR /><b>Noch eine persönliche Frage, Sie haben vor etwa 6 Monaten nicht nur Ihre Arbeit, sondern auch ihre Heimat verloren. Wie haben Sie und ihre gesamte Familie diese Zeit verbracht?</b><BR />Zisser: Die ersten Monate waren natürlich sehr hektisch, wegen der Gespräche mit der Versicherung, der Bank usw. Dann ist ein gewisser Stillstand eingekehrt. Für eine Familie, die 24 Stunden und an 7 Tagen in der Woche erreichbar war und sich um ihr Hotel gekümmert hat, ist das natürlich eine Umstellung. Ich bin glücklicherweise auch im Eishockey tätig und habe mich auf diese Tätigkeit konzentriert, meine Schwester hat sich auch weiterentwickelt und untergekommen sind wir bei Verwandten und Freunden. Ungeachtet des Unglücks haben wir versucht, das Positive an der Situation zu sehen. <BR /><BR /><embed id="dtext86-49768578_gallery" /><BR />