Der Begriff Wildcamping beschreibt das Übernachten in mobilen Unterkünften wie Zelten, Wohnwagen oder Wohnmobilen abseits von ausgewiesenen Campinganlagen und Stellplätzen. „Seit der Pandemie hat diese Art des Campierens erheblich zugenommen“, weiß Rinner. Laut dem VCS-Präsidenten handelt es sich bei genanntem Phänomen um ein zweischneidiges Schwert: „Das Parken ist natürlicherweise für Wohnmobile genauso erlaubt wie für Pkws, nur das Nächtigen ist verboten“, sagt er. Dies mache Kontrollen schwierig. <BR /><BR />Auch den Südtirolern selbst scheint es langsam zu steigen, wenn vom Wildcampen die Rede ist. „Wird etwa der Müll der Urlauber nicht regelrecht entsorgt, sondern einfach in der Natur hinterlassen, erhitzt dies die Gemüter der Bevölkerung“, so der VCS-Präsident. Außerdem gingen dem Land jede Menge Gelder verloren – der illegale Stellplatz ist natürlich vollkommen kostenlos, denn Camper bezahlen weder die Ortstaxe noch für die Parkfläche. „Dies ist nicht gerecht“, stellt Rinner klar. „Diejenigen, die ihr Geld hinterlassen, um die faszinierende Gegend Südtirols zu besichtigen, werden auf diese Art und Weise für blöd verkauft.“<h3> Maßnahmen gegen Wildcamper</h3>Nur strengere Kontrollen allein lösen das Problem nicht. Laut dem VCS-Präsidenten benötigt Südtirol weitere Camping- und reguläre Stellplätze. Eine Gemeinde, die diesbezüglich hart angepackt hat, ist Welschnofen. „Das Wildcampen wurde bei uns in den vergangenen Jahren zunehmend zu einem Problem, aber heuer sind wir es effektiv angegangen“, so Markus Dejori, Bürgermeister von Welschnofen. <BR /><BR />Zuallererst passte die Gemeinde die Polizeiordnung an, sodass die Behörden nun auch auf Privatgrund agieren können. Auf den Parkplätzen wurden Zufahrtssperren angebracht, damit zu hohe Fahrzeuge – wie es die meisten Wohnmobile sind – nicht mehr auf den Parkplatz gelangen können. Zu guter Letzt wies Welschnofen 3 Parkareale aus, auf denen Camper für kleines Geld nächtigen können. „Und auf diese Angebote greifen die Urlauber zurück“, freut sich Dejori. „In der Ferragosto-Woche befanden sich auf den 3 regulären Stellplätzen insgesamt 130 Wohnmobile.“<BR /><BR /><embed id="dtext86-66300726_quote" /><BR /><BR /> Die Gemeinde Sexten arbeitet ebenso an der Bekämpfung des Wildcampings: „Wir sind dabei, den übergemeindlichen Polizeidienst neu zu organisieren, um effizientere Kontrollen durchführen zu können“, bestätigt Bürgermeister Thomas Summerer. Auch wenn Sexten über einen Campingplatz sowie einen regulären Stellplatz verfügt, suchen sich zahlreiche Urlauber zum Nächtigen eine Stelle abseits der ausgewiesenen Anlagen. In diesem Fall müssen Camper allerdings mit saftigen Strafen rechnen.<BR /><BR />„Die Sanktionen variieren von Gemeinde zu Gemeinde“, weiß Christian Carli, Sprecher der Ortspolizisten in Südtirol. „Jeder Bürgermeister kann die Höhe der Strafe selbst festlegen.“ Mit mindestens 150 Euro müssten Wildcamper allerdings rechnen. Geldbußen können eine Höhe von 500 Euro erreichen.