Mitten in der Coronavirus-Krise 10 Millionen Euro zu investieren ist nicht jedermanns Sache. Unternehmer Giovanni Podini scheut dieses Risiko beim Bozner Stadthotel nicht. Im Interview nennt er seine Gründe. <BR /><BR /><BR /><i>Interview: Ursula Pirchstaller</i><b><BR /><BR /><BR />Herr Podini, die Hotels sind geschlossen, es sind kaum Touristen im Land und alle stöhnen unter der Coronavirus-Krise. Was hat Sie dazu bewogen, genau jetzt das Stadthotel am Waltherplatz umzubauen und wieder in Schwung zu bringen?</b><BR />Giovanni Podini: Die Entscheidung, das Hotel zu pachten und die 8 bis 10 Millionen Euro teure Sanierung durchzuführen, war in unserem Vorstand sicher umstritten. Wir haben länger darüber diskutiert, sind letztendlich aber zum Entschluss gekommen, dass es wichtig ist, gerade in dieser Zeit ein positives Zeichen für die Gesellschaft und für die Wirtschaft zu setzen. Wir glauben an die Zukunft der Stadt Bozen und wollen nicht nur den Kopf hängen lassen, weil die Lage derzeit schwierig ist. Es ist wichtig, dass die größeren Unternehmen im Land gerade jetzt Optimismus und Vertrauen in die Zukunft verbreiten. <BR /><BR /><embed id="dtext86-47876119_quote" /><BR /><BR /><b> Bevor das Stadthotel wieder in Betrieb gehen kann, stehen umfangreiche Arbeiten an. Diese haben bereits begonnen, wie der Bauzaun um das Hotel beweist. Was ist geplant?</b><BR />Podini: Wir werden die gesamte Elektroanlage und die Heiz- und Kühlanlage im Haus erneuern. Weiters werden alle Bäder und Zimmer saniert. An der Raumaufteilung wird es nur geringfügige Änderungen geben, insgesamt planen wir ein Haus mit 90 Zimmern. Auch ist vorgesehen, einen Wellness-Bereich einzurichten. Wenn alles gut läuft, sollten die Arbeiten in 5 bis 6 Monaten beendet sein und das Haus erhält damit seinen ursprünglichen Charme zurück. <BR /><BR /><b>Was geschieht im Erdgeschoss des Hauses. Bleiben dort das Café und der Sacher-Shop erhalten?</b><BR />Podini: Im Erdgeschoss wird es weiterhin ein Cafè geben, aber auch eine Brasserie, also ein Restaurant. Ob der Sacher-Shop bleibt, steht noch nicht fest, denn hierzu laufen noch Verhandlungen. <BR /><BR /><i>Das Stadthotel steht seit April leer und wurde zuvor 18 Jahre lang von der Familie D' Onofrio geführt. Die Gemeinde Bozen hat anschließend eine Ausschreibung zur Neuvergabe des Hauses durchgeführt und die PH Hotel GmbH (Podini-Holding) hat sich als einzige Bewerberin den Zuschlag gesichert. Im Juni soll das Hotel wiedereröffnet werden.</i>