„Wir verkünden durch unser Leben“ - Chronik

Es war ein nicht alltägliches Ereignis, dass am Sonntag in Gossensaß gefeiert wurde. Im Gegenteil: Das letztes Mal gab diesen Anlass zum Feiern im fernen Jahr 1938. Beim Einzug von der Romstraße in die Pfarrkirche wurde der Primiziant von den Klängen der Musikkapellen, von Fahnenträgern, Schützen, den Fahnenabordnungen der Feuerwehren, Vertretern von Vereinen und Verbänden, von Politik und Behörden, von Priestern und Seminaristen und einer großen Zahl an Gläubigen aus Nah und Fern begleitet. &bdquo;Lieber Matthias, wir freuen uns sehr auf deine erste Heilige Messe, die du als Neugeweihter mit uns in deinem Heimatort feierst“, sagte Pfarrseelsorger Corneliu Berea bei seiner Begrüßung in der Pfarrkirche. &bdquo;Eine Primiz ist immer zeitgemäß“ &bdquo;Trotz aller Herausforderungen, denen sich die Kirche heute gegenübersieht, ist eine Primiz immer zeitgemäß, wenn aus der Freude und Begeisterung dieses Festtages ein dauerhaftes Miteinander im Glauben erwächst“, meinte er. Beispiel für viele unserer Lebensentscheidungen &bdquo;Es ist uns Freude, Ehre und Stolz, heute mit der Dorfgemeinschaft und vielen Freunden dieses hohe Fest gemeinsam mit Matthias feiern zu dürfen. In aufrichtiger Dankbarkeit und Demut freuen wir uns, dass er in schwierigen Zeiten seiner Berufung und dem Ruf Gottes gefolgt ist“, sagte Alber. &bdquo;Möge deine konsequente Entscheidung beispielhaft für viele unserer Lebensentscheidungen sein“, sagte er. &bdquo;Hast den Ruf in deinem Herzen gespürt“ Die Primizpredigt hielten Andreas Seehauser und Josef Gschnitzer, Dekan und Pfarrer in der Seelsorgeeinheit Oberes Pustertal, wo Kuppelwieser als Diakon gewirkt hat. &bdquo;Matthias, Gott hat dich berufen. Allerdings ruft Gott uns zum Priester-Sein und zum priesterlichen Wirken nicht für uns selbst, sondern für die anderen, die Menschen, die Kirche. Diesen Ruf hast du in deinem Herzen gehört. Du hast diesen Ruf geprüft, du hast dazu JA gesagt“, sagte Seehauser. Die Berufung beinhalte auch eine Sendung: &bdquo;Der Priester ist ein Gesandter, ein Gesandter des Herrn. Ein Gesandter hat eine Botschaft zu bringen; nicht seine Botschaft, sondern die Frohe Botschaft des Herrn“, meinte Gschnitzer. Das Leben soll im Zentrum stehen Bei all den Aufgaben, die ein Priester hat, soll laut Seehauser aber nicht das Tun, die Tätigkeit, im Zentrum stehen, sondern das Leben. &bdquo;Denn mehr als mit Worten verkünden wir durch unser Leben, durch unser Verhalten den Mitmenschen gegenüber, vor allem durch das Zeugnis, wie wir Priester leben und als Priester miteinander umgehen“, sagte er. Das persönliche und gemeinschaftliche Lebenszeugnis sei verständlicher als große und schöne Worte. Zum Abschluss der Messfeier, die von den Chören Gossensaß und Pflersch und einem Kinderchor mitgestaltet wurde, erteilte Matthias Kuppelwieser allen den Primizsegen – gemeinsam mit dem Neupriester der Diözese Trient, Matteo Moranduzzo. &bdquo;Eine wunderschöne Erfahrung“ Am Ende sprach Kuppelwieser Dankesworte, wobei er als erstes &bdquo;dem lieben Gott, der mich berufen hat“ dankte. Er bedankte sich bei den Organisatoren und allen Beteiligten der Primizfeier. Er dankte auch Pfarrseelsorger Berea für die gute Organisation und den Primizpredigern. &bdquo;Ich freue mich, dass ich noch ein weiteres Jahr bei euch in Toblach bleiben kann“, sagte er an Dekan Andreas Seehauser und Pfarrer Josef Gschnitzer gerichtet. Sein Dank galt auch Don Matteo und Don Sandro für die gemeinsame Zeit im Priesterseminar in Trient sowie den Seminaristen und Regens Markus Moling für die Begleitung auf dem Weg zur Priesterweihe. &bdquo;Es war eine wunderschöne Erfahrung“, sagte er. Nach dem Gottesdienst wurde auf dem Festplatz in Gossensaß gefeiert, die Feuerwehr kümmerte sich um die Verpflegung. Die vielen Gläubigen gratulierten dem Neupriester zur Primiz.