Im Mai diesen Jahres atmete die Gemeinde Brixen erleichtert auf: Das Verwaltungsgericht Bozen hatte die Genehmigung der geplanten Schottergrube in Sarns – gestützt auf ein früheres Urteil des Staatsrats – für rechtswidrig erklärt. <BR /><BR />Das Verwaltungsgericht hatte bestätigt, dass die Genehmigung nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprach. Die Nähe zu Wohngebieten, die Widmung als landwirtschaftliche Grünfläche mit Landschaftsschutz sowie die archäologische Schutzwürdigkeit des Gebiets seien nicht ausreichend berücksichtigt worden.<BR /><BR />Und nun kommt die Schottergrube doch? Gestern zirkulierten Stimmen, laut denen die Eröffnung der Schottergrube neu beantragt worden sei. „Bei uns ist kein entsprechender Antrag eingegangen“, hieß es auf Anfrage von s+ im Amt für Industrie und Gruben.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1209888_image" /></div> <BR /><BR />Bürgermeister Andreas Jungmann hingegen bestätigte die eingegangene Anfrage. Der Rechtsanwalt der Gemeinde Nicola De Nigro erklärte, dass die Anwälte der Firma OM des Markus Obexer bei der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz ein Wiederaufgreifen des Genehmigungsverfahrens beantragt hätten. <BR /><BR />Das Verwaltungsgericht hat laut De Nigro im Mai 2025 – gestützt auf das Urteil des Staatsrates – die Genehmigung von Oktober 2024 zur Eröffnung des Steinbruchs sowie alle Unterlagen des Verfahrens der Provinz aufgehoben, einschließlich der positiven Stellungnahme der Dienststellenkonferenz, die landschaftliche, ökologische und siedlungsstrukturelle Gegebenheiten nicht ausreichend bewertet habe.<h3> Umweltbericht und Projekt sind identisch</h3>Der nun gestellte Antrag sei ein erster Schritt um abzuklären, ob für das Projekt eine UVP-Pflicht besteht, sprich dieses einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen werden müsse. Laut De Nigro ist das eingereichte Projekt identisch wie das abgelehnte. Auch der eingereichte Umweltbericht sei derselbe.<BR /><BR /> Dort heißt es in der Einführung: „Der Abbau soll in zwei Baulosen stattfinden. Die Grube erstreckt sich über eine Fläche von 8.270 Quadratmetern (Baulos 1) und 6.730 Quadratmetern (Baulos 2) und soll bis in eine Tiefe von 14 Metern abgebaut werden. Das Abbauvolumen wird mit 88.000 Kubikmetern bzw. 67.000 Kubikmetern angegeben. Nach Abschluss der Abbauarbeiten soll die Oberfläche im Ursprungszustand wiederhergestellt werden“. Die Abbauzeit ist mit sieben Jahren angegeben, in denen mit 22.000 Lkw-Fahrten (Hin- und Rückfahrten) zu rechnen sei.<BR /><BR />Rechtsanwalt De Nigro informiert: „Die Gemeindeverwaltung Brixen und auch die Bevölkerung haben nun bis zum 19. September Zeit, dazu Stellung zu nehmen“. <BR /><BR />Für Bürgermeister Jungmann ist die Situation klar: „Für mich ist die Eröffnung der Schottergrube ausgeschlossen, die Gründe dagegen sind schwerwiegend.“ Es handle sich hier um ein Gebiet mit besonderer landschaftlicher Bindung, ein Gebiet mit Denkmalschutz, um eine landschaftliche Bannzone und um ein archäologisches Schutzgebiet, in dem nicht einmal das Aufstellen einer Holzhütte erlaubt sei. <BR /><BR />Die Gemeinde Brixen wird laut Jungmann ihren bisherigen Standpunkt gegen die Grube beibehalten und diesen mit den vorliegenden Gerichtsurteilen, die die bisherigen Einwände der Gemeinde stützen, und mit neuen Argumenten untermauern.<BR /><BR /> <a href="mailto:redaktion@stol.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Haben Sie einen Fehler entdeckt? Geben Sie uns bitte Bescheid.</a>