Sengende Hitze, Temperaturen um die 40 Grad, extreme Trockenheit und das Wasser wird zunehmend knapper: In den vergangenen Tagen wurde uns auch hierzulande eindrucksvoll vor Augen geführt, was es bedeutet, wenn nichts mehr so ist, wie es einmal war. An den Sommer 2022 wird man sich wohl noch eine ganze Weile erinnern. <BR /><BR />Doch während er der Bevölkerung im Moment noch als besonders heiß in Erinnerung bleiben wird, könnte sich diese Einschätzung Forschern zufolge bereits in gar nicht allzu ferner Zukunft drastisch ändern. „Gelingt es nicht, die aktuelle Entwicklung einzudämmen und die globale Erwärmung auf eineinhalb bis 2 Grad zu beschränken, wird ein Sommer wie der heurige bereits in wenigen Jahrzehnten eine kühle Ausnahme darstellen“, sagt Georg Niedrist, Forscher am Institut für Alpine Umwelt der Eurac.<BR /><BR /><b>„Schlussendlich leiden wir Menschen“<BR /></b><BR />„Wenn wir so weitermachen wie bisher, macht sich das Klima in absehbarer Zeit selbständig. Dann haben wir es nicht mehr in der Hand und müssen mit drastischen Folgen leben“, erklärt Niedrist. Denn eines muss klar sein: Obwohl oftmals nur als Umweltproblem dargestellt, ist die Klimaerwärmung nicht nur ein Problem für den Planeten, sondern letzten Endes für uns Menschen. <BR /><BR /><embed id="dtext86-55364234_quote" /><BR /><BR />„Die Erde sucht sich langfristig ihren Weg. Wenn ganze Gebiete ausdörren und die Ressourcen knapp werden, führt dies allerdings zu weitreichenden Umbrüchen in der Gesellschaft und damit zu großen sozialen Problemen“, sagt Niedrist und verweist vor allem auf das Phänomen der Klimamigration. Bereits jetzt seien Anzeichen dafür zu spüren, doch sei der Gipfel noch lange nicht erreicht.<BR /><BR /><b>Alles beginnt mit einem ersten Schritt <BR /></b><BR />Deshalb ist es aus Sicht der Forschung allerhöchste Zeit, Verantwortung zu übernehmen – und zwar für jede und jeden von uns. Zu warten, bis andere Menschen oder Länder den Anfang machen, funktioniere nicht. „Der erste Schritt, egal wie groß oder klein er ist, ist unglaublich wichtig und kann große Wellen schlagen“, sagt der Umweltforscher. <BR /><BR />Besonders der europäische Kontinent, wo sowohl das Geld als auch das Wissen für die nötigen Interventionen vorhanden seien, sei hier besonders gefordert. Gleichzeitig ergeht der Appell jedoch auch an jeden Bürger und jede Bürgerin. „Vor allem in den Bereichen Heizung, Verkehr, Lebensmittel und Investment können wir alle unser Verhalten überdenken und unseren Beitrag leisten“, ist Georg Niedrist überzeugt.<BR /><BR /><b>Alpenraum spürt Temperaturanstieg besonders<BR /></b><BR />„Alles hängt davon ab, wie schnell wir es schaffen, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Selbst wenn wir heute mit einem Mal auf Null zurückgehen würden, würde sich das Klima noch mehrere Jahrzehnte lang erwärmen, bevor wir einen Stopp und dann einen langsamen Rückgang erwarten könnten“, wagt Niedrist einen wenig hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. <BR /><BR />Besonders deutlich zu spüren seien die Temperaturerhöhungen in jedem Fall im Alpenraum, wo aufgrund diverser Faktoren mit einem doppelt so großen Anstieg gerechnet werden muss. Ein Grund mehr also, die Augen nicht zu verschließen und sich mit dem Bild einer klimaneutralen Zukunft anzufreunden. „Es warten zwar Veränderungen auf uns, jedoch ist es sehr viel besser, früh genug zu agieren, anstatt im Nachhinein reagieren zu müssen“, mahnt Niedrist abschließend. <BR /><BR /> <div class="embed-box"><div data-pinpoll-id="209137" data-mode="poll"></div></div>