Das Trentino wird unumgänglich mit Schnee, Skifahren und Winterurlaub verbunden. Die Vorstellung, dass die Lifte geschlossen bleiben, ist natürlich ein Alptraum, sowohl für die Wirtschaft und die Arbeitswelt als auch für die Touristen und Wintersportler und -sportlerinnen. <BR /><BR />Aber wegen der Energiekosten steht den kleineren Skigebieten das Wasser bis zum Hals, und sie müssen in diesen Wochen schwierige Entscheidungen treffen. Es gibt bereits ein aufsehenerregendes Beispiel: Der Verwaltungsrat der Firma Panarotta, ein Berggebiet über Levico, hat beschlossen, die Pisten nicht zu öffnen, nachdem die Betriebskosten der 18 Pistenkilometer dreimal so hoch geschätzt wurden wie im letzten Jahr. In Anbetracht der Schäden, die bereits durch die Pandemie, die Schneeknappheit und jetzt die Energiekosten entstanden sind, sind dies sehr schwierige Jahre für die Branche. <BR /><BR />Sollte sich die Situation nicht verschlechtern, werden die meisten Skilifte im Trentino trotz alledem öffnen, selbst wenn bereits klar ist, dass die Skisaison 2022/23 Verluste verzeichnen wird (trotz der durchschnittlichen Erhöhung der Skipasspreise um 10 Prozent).<h3> „Gefahren sind enorm“</h3>„Wir stehen vor der schwierigsten Saison aller Zeiten, mit den enormen Energiekosten, dem Mangel an Wasser, das für die Beschneiung benötigt wird, und dem Krieg in der Ukraine, der die Ankünfte aus Osteuropa behindert“, erklärt Valeria Ghezzi, Präsidentin des Verbands der italienischen Seilbahnbetreiber (ANEF). „Die Gefahren für die nächste Saison sind enorm. Die Stromrechnungen haben sich in einigen Fällen versechsfacht. Gleichzeitig werden die für die Wintersaison beschlossenen Erhöhungen der Skipässe die Stromkosten sicherlich nicht ausgleichen. Wir können die Preise für die Skipässe nicht zu hoch ansetzen, sonst kommen die Familien nicht mehr zum Skifahren“, meinte Ghezzi. <BR /><BR />Vergebens habe sie bisher die Regierung Draghi um Hilfe gebeten. Ihrer Ansicht nach sollten Skigebiete vom Staat als Unternehmen mit hohem Energieverbrauch anerkannt und dementsprechend gestützt werden.<BR /><BR />Eine Erhöhung der Ticketpreise ist in den meisten Skigebieten des Alpenraums geplant. Wurden in den vergangenen Jahren die Skipass-Preise für die bevorstehende Wintersaison bereits im August veröffentlicht, so nehmen sich die Skianlagen-Betreiber diesmal mehr Zeit, um die Trends zu prüfen. Die Turbulenzen auf dem Gasmarkt erschweren es, zuverlässige Budgetpläne für den Winter aufzustellen.<BR /><BR /> Einige Skigebiete, an denen sich die Berggemeinden als Aktionäre beteiligen, bemühen sich, die Preise der Skipässe lediglich der Inflation entsprechend zu erhöhen, die in Italien derzeit bei rund 9 Prozent liegt. So wird in der renommierten Dolomiten-Ortschaft Cortina, in der 2026 die Olympischen Winterspiele ausgetragen werden, der Skipass voraussichtlich um 10 Prozent teurer sein als vor einem Jahr. In Madonna di Campiglio werden die Preise um 6 Prozent, in Livigno um 5 Prozent erhöht.<BR />